Sonntag, 30. Juni 2013

4 - Schuhe und vier Schuhbandln

Liebe Leser,

vor Kurzem haben eine Bekannte und ich festgestellt, dass wir die gleichen Schuhe gekauft haben. "Die Frau hat halt Geschmack" hat sich die eine von der anderen gedacht und zufrieden die Schuhbänder geschnürt. Und um diese geht es auch. Weil ihre Schuhbänder von genau diesen Schuhen immer aufgehen, während meine, von genau diesen Schuhen, das so gut wie nie machen. Und da ist mir ein Gedanke gekommen, warum das so sein könnte. Und ich halte es durchaus für möglich. Nicht? Ihr kennt sie doch auch, diese Scherzartikelgeburtstagskerzen, die jedes Mal, nachdem man sie ausgeblasen hat, wieder angehen, bis das Geburtstagskind an seiner Blasetätigkeit zweifelt und vom Ausblasen so erschöpft ist, dass ihm die Geburtstagsgäste unbemerkt den Kuchen wegfressen können. Und warum sollte es hier nicht so sein, dass in den Schuhfabriken ein paar Spaßbertel die Scherzartikelschnürsenkel erfunden haben, die jedes Mal, nachdem man sie gebunden hat, wie von Zauberhand wieder aufgehen. Zu- gut- offen- hihi. Das haben sie sich wohl gedacht, die Daniel Düsentriebs der Spaßschnürsenkel und von da an immer einen Korb mit Schuhbändern ans Produktionsband gestellt, um sich gemeinsam mit ihren Kunden über die verrückte Scherzartikelidee zu freuen. Wobei in diesem Fall der Spruch "geteilte Freude ist doppelte Freude" nicht so ganz hinhaut. Weil der einzige, den es hinhaut, wohl der Spaßbertelschnürsenkelträger ist, der durch die geteilte Freude das doppelte Leid des immer wieder Schuhbandlbindens hat. Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich nicht doch ein Klettverschluß findet ;).

Euer Frollein, dessen Schnürsenkel ihr zuverlässig verbunden sind

Freitag, 28. Juni 2013

6 - Sechs Tauben minus vier

warens, damals, in der Früh, auf nüchternen Magen. Jetzt nicht gegessen, die haben gegessen. Und wenn Ihr wissen wollt, was das war, dann esst lieber vorher was. Es waren nämlich nicht die lustigen Vogelkörnerstäbchen von Trill. Und es war auch echt kein schönes Bild, damals, in der Früh, auf nüchternen Magen, diese zwei Tauben, die da in der riesen Kotzlache herumgelaufen sind mit ihren Wackelköpfen, so wie die halt immer so gehen, und sich mit einer Nonchalance die fettesten Brocken rausgepickt haben, dass es eine Freude war. Na Mahlzeit. War das für die Viecher so was wie Taubenbowle? "Hey am Hauseck neben der Kneipe gibts Gratisbowle mit Nudelgeschmack ( glaub das müssten Nudeln gewesen sein), ruckedigu." Und zack kamen sie angeflogen, die Luftratzn, in der Absicht, sich mal so richtig schön ins Saufkoma zu fressen, urgs. Mit etwas grünlich eingefärbtem Gesicht haben wir dann spontan beschlossen, heute Abend dann doch lieber statt Nudelsalat einen Blattsalat zu machen. Passend zum Teint.
Und was esst Ihr heute Abend so ;)?

Euer Frollein Kopfsalat, das mit der Speisekarte der gefiederten Luftratten nicht so ganz konform geht

Mittwoch, 26. Juni 2013

8 - Acht U-Bahnstationen lang

habe ich mir das jetzt anhören müssen, liebe Leser. Die Haltestellenansagen! Frechheit, nicht! Zumindest was die hiesige U-Bahn angeht, ich mag nämlich die Stimme der Ansagerin nicht. Es gibt doch diese kleinen Ohrhärchen (das sind wahrscheinlich die, die bei alten Männern dann bis zur Schulter runterwachsen ;)), die sich bei Geräuschen mitbewegen und genau diese Härchen kriegen bei mir, sobald eine Ansage der U-Bahnfrau erklingt, einen Spliss, dass ich aussehe, als ob ich mir Strohballen in die Ohren gesteckt hätte. Und jetzt mach das mal acht Stationen lang. "Nächste Haltestelle: PIFFFFFFF! Strohballen mit geknickten Hälmen schießen aus meinen Ohren - und wieder weg - Nächste Haltestelle: PIFFFF! Wieder". Aua! Haben die öffentlichen Verkehrsmittelbetriebe ihre ausgesuchten Sprecherinnen nicht vorher auf eine angenehme Stimme hin getestet, um die Heerscharen der Großstadtmenschen in ihre öffentlichen Verkehrsmittel zu lotsen, damit diese zahlend und mit sabbernden Ohren Runde für Runde auf ihren Plastiksitzen dahinschmelzen? In Hamburg hat das doch mit der Synchronstimme von Marilyn Monroe auch funktioniert! Und was haben wir hier? Ein akustisch etwas jüngere Ausgabe von Fräulein Prysselius, Ihr wißt schon, das war diese alte spreisselige Jungfer, die Pippi Langstrumpf immer zu erziehen versucht hatte. Und jedesmal, wenn dann die nächste Haltestelle ertönt, habe ich immer den inneren Drang, meine geringelten Strümpfe nach oben zu ziehen, während ich wild grunzend und mit wippenden Sommersprossen über die Sitzbänke springe und dabei "Du kriegst mich nicht, olle Ziege!" brülle. Aber mach das mal. Drum reisse ich mich immer schön zusammen, versuche, die Umsitzenden nicht mit meinen Strohballen aus geknickten Hörhärchen zu verunreinigen und warte darauf, dass ich endlich die U-Bahn verlassen kann, nicht ohne beim Aussteigen nochmal leise "Du kriegst mich nicht, olle Ziege!" zu zischen. Ha!

Euer Frollein, das nur beim U-und Tram-Bahnfahren akustisches Stroh im Kopf hat

Dienstag, 25. Juni 2013

3 - Klischees über Frauen, die mir echt auf den Sack gehen

Hallo Lesers,
drei Klischees, was das Verhalten des weiblichen Menschen betrifft, denen ich in den Medien momentan immer wieder über den Weg laufe, gehen mir sowas von auf den Sack, dass es wehtut, obwohl ich gar keinen habe.
Arschgeigenklischee 1: Alle Frauen haben als Oberpriorität in ihrem Handtaschen-in-der-Armbeuge-trage-Leben: Shoppen!
Einen Scheiß. Klar braucht man was zum Anziehen und es kann auch mal ganz nett sein, durch die Läden zu streifen, aber es ist jetzt nicht so, dass man als Frau (komischer Satz) die Augen aufschlägt, quietscht wie Barbie, als die Katze sie als Spielzeug entdeckt hat, mit ellenlangen Wimpern den Schlafschmonz aus den Augen klimpert und der allererste Gedanke "Shoppen!" ist. Vielleicht im Fernsehen. Och nö.
Arschgeigenklischee 2: Alle Frauen brauchen UNBEDINGT einen begehbaren Kleiderschrank. Hmpf. Nice to have, aber unbedingt und vor allem etwas, worüber man ausflippt und rumzetert, wenn es keinen gibt. Och nö.
Arschgeigenklischee 3: Frauen essen nur Salat. Und wenn sie mal über die Kalorienstränge schlagen wollen, sogar mit gegrillter Geflügelbrust. Och nö!

Soviel zu den Klischees, die mich nerven und die nicht immer und vielleicht nur in ganz wenigen Fällen der Realität entsprechen.

Euer Frollein, das bestimmt in einigen Fällen dem Klischee entspricht - aber nicht in den ganz blöden ;)

Sonntag, 23. Juni 2013

6- Sommergerüche

Einen schönen Sonntag wünsche ich Euch, meine lieben Leser,

vielleicht wundert Ihr Euch wegen den wild durcheinandergewürfelten Zahlen vor den Einträgen, auch wenn ich eine Art Adventskalender angekündigt habe. Ihr braucht da weder an meinen Fähigkeiten bis drei zu zählen, noch an Euren Fähigkeiten, diese Logik zu verstehen zweifeln. ;) Ich kann nur soviel verraten, mit der heutigen Zahl haben wir fast die Halbzeit erreicht. Dauert also nicht mehr lange bis zur Auflösung.
Also die Sechs. Wer jetzt denkt, hier kommt ein Eintrag mit schlüpfrigem Schweinsfaktor hat sich verdacht, ne, das wär echt zu platt. Heute geht es, weil wir ja endlich Sommer haben, und es gestern um fiese Geräusche gegangen ist, dafür heute mal um Gerüche, aber um schöne. Die sechs schönsten Sommergerüche, kleine, kurze Aufzählung:
Sonnencreme, definitiv! Dann weiß man echt, dass richtig Sommer ist, wenn jeder Mensch sonnencremig durch Stadt, Land, Fluß flaniert.
Frisch gemähtes Gras.
Der Geruch sonnenerwärmter, frischer Luft, am besten noch mit leichtem Wind (aber nicht von seiten eines Lebewesens von dort, wo die Sonne niemals hinscheint, das dann doch nicht).
Grillgeruch, unschlagbar.
Jil Sander Sun dezent aufgetragen, aber nur an anderen Leuten
Und Straßenkaffee und Ristorantegerüche, ist wie Urlaub mit der Nase in der eigenen Stadt.

So, soviel dazu. Was sind Eure persönlichen Lieblingssommergerüche?

Habt einen schönen Tag,
Euer Frollein Olfaktoria Nasialis

Freitag, 21. Juni 2013

8 - Geräusche, die keiner leiden kann

Hallo liebe Leser, so weiter gehts im munteren Adventskalender von Frollein Eve. Heute mal wieder die Acht. Und da dachte ich spontan an acht Geräusche, die wohl keiner leiden kann, außer dem, der sie gerade hinterlistig verursacht.
Das erste Geräusch, das wohl ganz oben auf der Hau-bloss-ab-Liste rangiert ist: Kreidequietschen an der Tafel. Ihr erinnert Euch? Das Mittel, mit dem man sofort eine ganze Schulklasse kleiner Kinder auf doppelte Größe, bedingt durch deckenhohe Gänsehaut, quietschen konnte. Die einzigen, die dagegen immun sind, sind die Lehrer.
Das zweite Geräusch ist eher was für die Eltern von Kindern, die gerade eine Geburtstagsparty schmeissen. Und zwar das Geräusch, das Luftballons machen, wenn man den Ballonschniepel quer zieht und die Luft mit dem Geräusch entweicht, das selbst die liebsten Eltern in Versuchung führt, Ihr Kind sofort auf Ebay zu versteigern, mit der gesammelten Kindskameradengeburtstagsbagage. Pfrt.
Das dritte Geräusch ist Fingernägelkratzen an der Tafel. Weniger was für Lehrer als eher für die Schüler, die gerade Tafeldienst haben und ihre Klassenkameraden auch an dem Vergnügen des stinkigen Tafellappens teilhaben lassen wollen, wenn auch nur akustisch.
Geräusch vier ist das Geräusch, das begleitet von einem weniger blumigen Odeur den Hintereingang dessen verlässt, der gleich am lautesten "Welche Sau hat gerade gefurzt?" brüllt.
Geräusch fünf ist das Geräusch, das keiner leiden kann, wenn er sich bückt, nachdem er sich vorher schon darüber geärgert hat, dass die Hose vielleicht doch ein bisschen stramm sitzt.
Geräusch sechs oder bzw. mehrere Geräusche sind diejenigen, die fast jeden Kinofilm synchronisieren. Ich kann sie hier jetzt nicht wiedergeben, aber verrate, dass es sich dabei um die Popcorneimerwühl- und Nachofressgeräusche von 60% der Kinobesucher handelt.
Mit Geräusch sieben kann man viele Leute in den Wahnsinn treiben, indem man einfach mit seinem Finger an seinen frischgeputzen Zähnen entlangquietscht.
Und Geräusch acht bleibt ein Geheimnis, weil es mein ganz persönliches Huha-Geräusch ist und ich letze Woche freundlicherweise daran erinnert wurde, als mich meine Mutter angerufen hat, schon mit so einem vorfreudigem Timbre in der Stimme und gesagt hat: "Hör mal kurz, ich hab da was gefunden". Und ich habe kurz gehört und klebe immer noch wie schockgefrostet am Telefonhörer, während ich mir aus meiner Gänsehaut schon Zöpfchen flechten könnte. War das die Rache für meine peinlichen Outfits in der Pubertät und darüber hinaus? War ich denn kein Wunschkind? Habe ich denn dieses Jahr den Muttertag versehentlich vergessen? Ich werd da nochmal nachhaken. Mit Ohropax. Ich bin doch nicht blöd ;).

Püh, Euer geräuschvolles Frollein, das sich dafür interessiert, was denn so Eure Lieblingsgeräusche auf der Ich-hau-Dich-gleich-Skala sind

3 - Bevölkerungsgruppen: Die Dazusetzer

Good afternoon, dear Lesers,

drei Bevölkerungsgruppen habe ich Euch bereits nähergebracht: Die Busfahrerfreunde, die Dummschwätzer, die Beinzappler und jetzt kommt die Vierte: Die Dazusetzer!
Na, ich bin mir sicher, dass jeder von Euch mindestens schon einmal von einem Dazusetzer malträtiert wurde. Wie? Na, da sind die einfallsreich. Bevorzugt verbal, aber auch gerne olfaktorisch. Aber heute geht es um die verbalen Dazusetzer. Die wohnen in Bushaltestellen, halbleeren Zügen und Bussen, auch mal in Arztpraxen und haben eines gemeinsam: sie sind überkommunikativ und haben auch schon so einen überkommunikativen Gesichtsausdruck, dass man sie schon auf ein paar Metern Entfernung erkennen und davonlaufen kann. Puh!
Aber jetzt mal zur typischen Vorgehensweise eines Dazusetzers. Alterstechnisch sind sie schwer einzugrenzen, gut die Altersklasse ab 65 überwiegt, aber was die Männlein-Weiblein-Balance angeht, so ist diese ausbalanciert. Also: folgende Situation. Ihr sitzt im Zug, Vierersitzgruppe, halber Zug frei. Tür geht auf, neugierige Augen scannen das Abteil und bleiben an Deinem leeren Gegenübersitz oder noch dreister, dem Sitz neben Dir, wo Deine Handtasche sitzt, hängen und die Miene des hereinkommenden Dazusetzers erhellt sich proportional zu der Sonnenfinsternis, die sich zeitgleich über Dein Gesicht legt. Dann gehts schon los. Er kommt, der Dazusetzter und schnauft dabei wie eine Dampflok und macht dabei gerne so Nebengeräusche wie "Pf, Puh, hmpf". Wenn er höflich ist, fragt er, ob der leere Platz gegenüber oder Dein Handtaschensitzplatz noch frei ist, wenn nicht, hockt er sich hin, nicht ohne dabei einen lauten Seufzer von sich zu geben. Auf Deine Bemerkung "Vorsicht, da sitzt mein unsichtbarer Freund!! Jetzt haben Sie sich draufgesetzt!" reagiert er mit einem freudigen Blick, denn Du hast soeben die Konversation eröffnet. Oh oh.
Was jetzt passiert ist folgendes: Du kannst Dein Ohr an den Sitz tackern und Dich in der Zwischenzeit weinend aus dem Zug hängen, denn jetzt kommst Du nicht mehr raus aus der Smalltalk-Monolog-Interessensgrad: Reissack in China- Nummer. Meist geht der Monolog mit "Ist das heiß/ kalt/ windig/nass draußen" los. Du sagst "Mhm". Und das die restliche vergnügliche Zugfahrt lang. Dann kennst Du nämlich nicht nur das momentan draußen vorherrschende Wetter, sondern alle damit verbundenen Zipperlein, Verwandschaftsgrade, Urlaubserlebnisse, Vorlieben, Abneigungen und Hobbies des Dazusetzers. Anschließend steigst Du mit Dumboohren und Nackenschmerzen vom vielen Nicken aus und versuchst, am Ticketschalter der deutschen Bahn Deine Fahrkarte gegen ein Schmerzensgeld einzulösen. Und all das kommt genau einmal im Leben vor, denn dann kennst Du sie, die Dazusetzer und witterst sie, sobald sie zur Tür hineinkommen. Lustiger ist es natürlich, die ganze Chose als Zuschauer zu betrachten, wie eines schönen Tages in der Regionalbahn nach München. Klassische Kombi: eine lesende Frau sitzt auf einem Vierersitz, die Tür geht auf und ich seh schon: uh uh, ein Dazusetzer. Ich setzte gleich mein unsympathischstes, greislichstes Krätzengesicht auf, dass ich nach langjähriger Übung sofort so aussehe, als ob mit mir weder gut Kirschen essen, noch Wetterbeobachtungen anstellen, noch Krankheitsbedauern, noch Reissack in China Umfallmomente zu erörtern sind. Klappt perfekt! Die Lesende ein Stück weiter hat genau diesen Moment versäumt, was der vor sich hin- puh- ende Dazusetzer freudig zur Kenntnis genommen hat und sich der Dame gegenüber hingesetzt hat. "Ist das heiß draußen."
Frau mit Buch (lesend): "Mhm."
Dazusetzer: "Blablabla. Reissack".
Frau mit Buch (lesend): "Mhm."
Dazusetzer: "Reissack. Reissack."
Frau mit Buch (lesend): "Mhm."
Dazusetzer: "Reissack?"
Frau mit Buch (runtergenommen und den Dazusetzer mit einem Gesicht wie ein tasmanischer Teufel anschauend): "Hören Sie, ich möchte jetzt lesen."
Dazusetzer: "Mhm."
Zwei Minuten später.
Dazusetzer: "Reissack."
Frau mit Buch (lesend): "-" (heißt keine Reaktion)
Dazusetzer: "Reissack!"
Frau mit Buch (lesend): "-" (heißt immer noch keine Reaktion)
Dazusetzer: "Reissack!!"
Frau mit Buch (lesend): "-" (heißt immer noch keine Reaktion)
Dazusetzer (ganz beleidigt): "Hallo???"
Frau mit Buch (lesend): "-" (heißt immer noch keine Reaktion)
Der Dazusetzer gibt auf. Schaut kommunikativ in meiner Richtung. Wie ein Neonschild leuchtet mein Krätzegesicht in seine Richtung.
Der Dazusetzer hält die Waffel.
Win- Win- Situation ;) Also die Buchfrau und ich haben gewonnen. :)
Seitdem habe ich alle potentiellen Dazusetzer abblitzen lassen, ich habe einfach keine Lust und mir ist auch meine Zeit zu schade, als nickender Wackeldackel für ellenlange Laberer herzuhalten.Wenn der Dazusetzer wenigstens was Interessantes zu erzählen hätte, was Lustiges, Spannendes, aber ne, diese Bevölkerungsgruppe hat das leider nicht so drauf. Aber Ihr wißt ja jetzt, was man tun muß, um nicht als Zugfahrtwackeldackel zu enden.

Einen schönen Freitag wünscht Euch Euer Frollein, das keine Lust hat, im Namend des Reissacks herumzuwackeldackeln




Donnerstag, 20. Juni 2013

8 - Verdammte Biester

Buongiorno Ihr Lieben,

Acht und ungefähr noch 92 Fruchtfliegen feiern gerade ein Halligallidrecksaufest in meinem Obstkorb. Verdammte Biester! Wer hat die eigentlich erfunden? Gah! Kackbratzen, geflügelte!

Euer Frollein, das sich jetzt mal auf die Jagd macht

7- Supermarktschneewittchen

Hallo meine lieben Leser,

heute geht es um die Sieben. Und als Ex-Kinder fallen einem da doch sofort sieben zipfelmützige, vollbärtige, kleine Gestalten ein, die "Heyho"-singend eine WG mit einer schwarzhaarigen Superprinzessin gegründet haben, die so groß ist wie sie alle zusammen. Und ich weiß, wo sie einkaufen: bei mir ums Eck! Ich hatte diese kleine Begegnung schon einmal niedergeschrieben. Zur Wiederholung: ich war beim Einkaufen und auf einmal bogen zwei identische kleine Männer mit Karohemden und Hipsterbärten ums Eck. Ui! Gespannt habe ich mich beim Nutellaregal auf die Lauer gelegt und darauf gewartet, dass die anderen fünf und vielleicht sogar Schneewittchen ebenfalls gleich an mir vorbeilaufen, dem war aber nicht so, schade. Stattdessen ist mir klargeworden, dass ich den Zeitsprung ins Vollbart-bei-jungen-Männern-In-sein irgendwie nicht wirklich mitgemacht habe, bin ich doch zu der Zeit aufgewachsen, als Vollbärte nur beim Almöhi, bei meinem Vater, den Vätern anderer Kinder und dem Nikolaus en vogue waren.
Wobei ich aber nun doch ein bisschen kleinlaut zugeben muß, dass es bei dem einen oder anderen doch nicht so schlecht ausschaut. Ich opportunistisches Bartfähnchen.

So, ich geh jetzt Kaffee trinken.
Euch einen schönen Donnerstag,

Euer Frollein, das heimlich immer noch darauf wartet, Schneewittchen im Supermarkt zu treffen

Montag, 17. Juni 2013

9 - Alle Vöglein sind schon da

Guten Morgen, liebe Leser,

jetzt gehts los, der Frollein Eve Adventskalender, ohne dass Advent wäre oder Weihnachten vor der Tür steht, aber so ähnlich dann doch. Und heute beginne ich mit einer "9" und etwas Dazugesenften, denn nur jeden Tag eine schnöde Zahl zu schreiben wäre jetzt ein bisschenSparbrötchenunterhaltung. Also die 9. Die heutige Inspiration dazu ist Vogelgezwitscher. Denn vor meinem Balkon zwitschern mindestens neun verschiedene Vogelarten herum. Das kann schön sein, muss es aber nicht. Denn nur weil einer ein Vogel ist, muß das noch lange nicht heißen, dass das gefiederte Flugobjekt auch schön singen kann. Wie auf meinem Balkon zum Beispiel. Was meine schlaftrunkene Miene auhellt ist das fröhliche Gezwitscher von lustigen kleinen Vöglein, die weiter weg auf den Bäumen sitzen und vor sich hin tirillieren. Wenn allerdings so ein Spatz meint, direkt auf meinem Balkon herumplärren zu müssen, dann hört die Vögelfreundschaft auf, und zwar schneller, als der Schnabelkamerad Piep sagen kann. Ist nämlich laut. Ziemlich. Ich weiß ja nicht, ob es da einen eingebauten Vogelstimmenverstärker gibt, den die Biester vorzugsweise frühmorgens anschalten können, in der Absicht, die friedlich vor sich Hinschlafenden durch eine Volldröhnung an megaphonesken Gepiepe aus dem Bett zu brüllen. Nicht umsonst gab es auf Gesichtsbuch mal einen Eintrag mit den Worten "Irgendwann setze ich mich auch mal mitten in der Nacht neben ein Vogelnest und brülle ein Lied hinein". Ha! Aber noch schlimmer sind die Elstern. Habt Ihr die mal gehört? Habt Ihr die gehört? Die klingen wie ein kaputtes Radl. Nur in Düsenjetlautstärke. Da überkommt einen doch ab und an der Gedanke, auf genau diesen Baum hinaufzukraxeln, auf dem der Vogel gewordene Brüllaffe gerade sitzt und mit ihm mal Cheek to Cheek ein verbales Hühnchen zu rupfen, nur ohne Hühnchen, dafür mit Elster und vielleicht doch nicht so ganz verbal. Aber da die Wahrscheinlichkeit, den Störenfried auf frischer Brülltat zu erwischen, wenn man den Gipfel des Gesangsbaumes erreicht hat nun doch relativ gering ist, beschränke ich mich lieber darauf, Euch hier von den gezwitscherten Frechheiten, die mich gerne mal aus den süßesten Träumen reißen, zu erzählen. Gerade eben habe ich noch von Elster süß- sauer geträumt oder waren es Kässpatzen?

Einen wunderschönen Tag wünscht Euch Euer Frollein, das demnächst in der Nacht mal ein paar ausgewählte Lieder in ein benachbartes Vogelnest hineinplärrt, bevorzugt Heavy Metal.
Genießt die Sonne ;) :)

Dienstag, 11. Juni 2013

Rumwühler und Sachenrumschmeißer und das sogenannte "Greenwashing"

Bonjour meine lieben Leser,

gestern war ich in der Stadt, Mission Sommermantel, und bin dabei auch in den Schwedenriesen gestolpert. Da war ich schon lang nicht mehr und irgendwie war ich von dem Angebot echt erschlagen. Von oben bis unten hing alles voll mit gleich aussehenden, unförmigen Fähnchen, es gibt da wohl eine bestimmte Anordnung, aber ich konnte sie nicht finden, für mich war es same shit but different von oben bis unten. Und dabei verging mir irgendwie die Lust. Die Kollektionen waren echt mal übersichtlicher, da weniger. Das hat aber auch gereicht. Was mich aber noch viel mehr irritiert hat, war die Wühltischstimmung, ohne dass es Wühltische gab. Ich habe selten einen Laden gesehen, wo so viele Klamotten/ Accessoires auf dem Boden lagen wie da. Und das ist jetzt keine indirekte Aufforderung an die Verkäuferfräuleins, hier doch mal gefälligst ein bisschen aufzuräumen, sondern eher eine Art Fassungslosigeit, wie einkaufende Leute mit der Ware, die ihnen nicht gehört, umgehen. Ich mein, machen die das zuhause genauso? Werfen versehentlich was runter und lassen es liegen? Boah, da schwillt mir echt der Kamm auf Superirokesenhöhe! Ich bewunder die Leute, die dort als Verkaufspersonal arbeiten und nicht innerhalb einer Klamottensaison zum Misanthropen werden. Ne, ich könnte da nicht arbeiten, keinen Tag lang, ich wäre permanent damit beschäftigt, nicht die Klamotten, sondern die Leute zusammenzufalten, die hier alles rumschmeißen und sie so zur Schnecke zu machen, dass sie nicht mal mehr in einen Size-Zero-Lappen passen. Mal ganz ehrlich, das sind doch echt Arschlöcher.
Und in derart angepisster Stimmung bin ich auch noch an dem Container vorbeigelaufen, der in jeder Filiale steht, in dem Du deine alten Klamotten "recyceln" kannst und dafür einen Rabatt für Deinen nächsten Einkauf erhältst. Greenwashing und Volksverblödung erster Güte und nur darauf ausgerichtet, dass die Leute noch mehr von dem konsumieren, was in Billiglohnländern auf Kosten anderer zu Konditionen, wo es der Sau graust, hergestellt wird. Das Ziel laut der Schwedenfirma ist: Müll zu vermeiden. Genau, aber gleichzeitig die Kollektionen zu erweitern. Aber das einkaufende Volk ist zufrieden, schließlich hat der konsumierende Gutmensch ja soeben was in die Recycelbox gelegt und sich ehrfürchtig vor dem Verantwortungsbewußtsein im grünen Bereich verneigt. Auf ihrer Seite bittet die Firma darum, sie zu unterstützen, natürliche Ressourcen zu schonen. Mach ich doch gerne und kaufe da einfach nicht mehr ein. Fuck off!!!
Selbiges mit einer Kaffeesortimentfirma mit erweitertem Zusatzangebot und dem tränendrüsigen Vorhaben, jedem Kind mit einer gekauften Packung Koffeinplörre in einer Kaffeeanbauregion ein Lächeln zu schenken.
Kleine Anmerkung am Rande: Würde der Konzern seine Kaffeebauern und Erntehelfer von vornherein anständig bezahlen, hätten die Kinder auch von vornherein bessere Perspektiven. Aber das würde ja den Gewinn schmälern, dann mal lieber dem Konsumenten erzählen, dass er ein aktiver Unterstützungspart für die armen Kinder ist. Na, dann sind doch alle zufrieden. Fuck off II!!!!
So viel zum sogenannten "Greenwashing". Am besten mal immer wieder hinterfragen und nicht auf jede PR-Aktion reinfallen.

Euer angepisstes Frollein, dem das Grüngewasche langsam zu bunt wird