Montag, 21. Mai 2012

Miesepetrig und rauhaardackelig aber ohne Hühnerarschpigmentierung

Pah, ich bin heute sowas von unleidlich, das glaubt ihr gar nicht. Und mir ist nicht einmal eine konkrete Laus über die Leber gelaufen. Ich bin heut einfach nur mit dem falschen Fuß aufgestanden und laufe seitdem gefühlt einbeinig herum. Wenn ich auf dem Balkon sitze, setzt sich ein fetter Spatz auf die Dachrinne daneben und plärrt rum, wenn ich reingehe, klingelt mein Telefon und mein Mobilfunkanbieter will mir wieder irgendein tolles tolles Angebot machen, Frau Blood. Das ist eine einmalige Gelegenheit, Frau Blood. Weil sie ja schon so lange unsere treue Kundin sind, Frau Blood. Hat diesen Callcenternebenjobbern schon mal irgendwann jemand gesteckt, dass die angerufene Person zumeist weiss, wie sie selbst heisst und nicht schleimig in jedem kleinen Nebensatz beim Namen genannt werden will? Argh, naja, auch dieser Tag geht vorüber.
Dafür war vorgestern ein toller Tag. Ich habe nämlich einen roten Lippenstift gefunden, der mir steht. Und das ist gar nicht so einfach! Ich liebe rote Lippenstifte und wie das meist so ist, sehen sie an allen anderen immer super aus! Und weil man selbst ja auch über ein Gesicht verfügt, geht man davon aus, dass diese Regel auch für einen selbst gilt. Jaja, denkste. Ich weiss nicht, was da los ist. Aber jedesmal, wenn ich roten Lippenstift ausprobiere, habe ich den Eindruck, dass David Copperfield aus purer Bosheit unbemerkt neben mir auftaucht, und mein Gesicht mit den rotgeschminkten Lippen mit einem seiner miesen Magiertricks in einen Hühnerarsch verwandelt. Ja, leider. Und kaum schminke ich mich ab oder benutze meinen braunen Lippenstift habe ich wieder einen Mund. Braun- Mund- Rot - Hühnerarsch! Jedesmal wieder! Ausser vorgestern. Braun- Mund- Rot- Mund! Hurraaaaaaa! Davon gleich ein paar Stück gekauft (ihr wisst ja, wie das so ist mit der Saisonware) und im Taumel der Glückslippenstiftgefühle gleich noch eine Packung brauner Haartönung obendrauf. Das passiert mir jedes Jahr einmal. Ich weiss nicht, was das ist, aber einmal im Jahr sticht mich der braunhaarige Hafer. Dann packe ich mir eine Packung Schaumtönung auf den Kopf, warte ungeduldig die 30 Einfärbeminuten ab, um mir dann so schnell wie möglich die Farbe vom Kopf zu waschen in der Erwartung, einen Schwung schwingendes, schokobraunes Haupthaar zu schütteln. Stattdessen haue ich mir jedes Jahr wieder mit der flachen Hand auf die Stirn, weil man mit Schaumtönungen einfach nix reissen kann, weil sie eben nur leicht tönen und ich immer wieder von einem Directions Rose Red (die Haus- und Hofhaarfarbe) in ein Strassenköterbraun mit ausgewaschenem Rose Red Stich überrascht bin. Das ist glaube ich das Haartönungs- Goldfischgedächtnis. Aber ich falle jedesmal wieder drauf rein. Naja, für dieses Jahr ist es nu rum und ich lauf jetzt eben in Rauhaardackelfarben rum, aber wenigstens ohne Hühnerarsch :)
So, und nun mach ich noch was kaputt.

Euer aufgedackeltes (das habe ich als Kind immer verstanden, statt aufgetakelt und hatte dann sehr lustige Bilder im Kopf) Fräulein ohne Hühnergesäß unter der neueingefärbten Frisur, das genau weiß wie es heißt.

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