Montag, 28. Oktober 2013

Da ist die Marlboro-Kampagne wohl gefluppt, liebe Leser

aber das hätte ich Euch gleich sagen können, dass das nix wird. Aber jetzt nicht aus den eigentlichen Gründen, weshalb die Kampagne eingestampft werden muss.
Wat, worum gehts denn jetzt eigentlich, wollt Ihr wohl wissen. Ich spreche also schreibe über diese dämliche Marlboro-Kampagne, diesen "Maybe"- Schmarrn, der seit über 2 Jahren an den Plakatwänden und Litfaßsäulen des Landes pappt und meinem Textergen jedesmal eine Gänsehaut verpasst hat, weil sie so unsagbar schlecht ist. Könnt Ihr Euch noch an die Anfänge dieser Werbung erinnern, als plötzlich an den oben genannten Litfaßsäulen und Plakatwänden eben jene Plakate aufgetaucht sind auf denen nur das Wort MAYBE aufgetaucht ist, bei dem das MAY durchgestrichen war? Nur das, sonst nix, kein Logo, gar nix. Spannend. Das fand ich richtig gut. So nach und nach hat sich dann das Geheimnis gelüftet. Und wer bei der langsamen Enthüllung darauf gewartet hat, dass dann plötzlich ein Feuerwerk an Überraschungseffekt einetzt, muss leider heute noch drauf warten. Mehr als ein lauwarmer Furz und der blöde Satz "Don't be a maybe" kam da nämlich nicht. Das fand ich dann weniger spannend.
Das war schon mal das erste. Dieser Satz. Sehr dämlich, wirklich. Denn was übersetzt der des Englischen einigermaßen mächtige Bundesdurchschnittsbürger? "Sei kein vielleicht". Hä? Macht Sinn? Ne. Eben.
Gemeint war "Sei kein Zauderer" Aber jetzt mal im Ernst, wer kommt denn da drauf, das übersetzt ja nicht mal das Onlinewörterbuch und welcher Mensch macht sich die Mühe, und schaut das daheim nach? Und so bleibt ein "Sei kein vielleicht" an den Frontalwerbehirnlappen der Vorbeilaufenden kleben.
Das ist meiner Meinung nach ein klarer Fall von Werbewichserei. Eine kleine Abteilung einer großen Agentur hat sich monatelang was ausgedacht und schaukelt sich vor lauter Insiderwissen stolz die Eier, während die angepeilte Zielgruppe draußen gar nicht weiß, was sie eigentlich von ihnen wollen bzw. ihnen damit sagen wollen. Da reißens auch keine schlauen Sätze wie "Maybe never feels free", "Maybe never learned to fly raus" Na, was kommt an im Hirn der Betrachter? Ein blondes Mädchen mit dem Namen Maybe fühlt sich nie frei. Oder ein in der Landschaft herumgagelnder Jüngling hat nie fliegen gelernt. Mein Suchtzentrum zuckt mit den Achseln. Was vielleicht auch daran liegen könnte, dass ich nicht rauche. Oder vielleicht gar kein Vielleicht sein will wie die vielen Vielleichts die weder fliegen noch frei sein können. Und was das Plakat mit dem Hipstermann mit Hipsterbart betrifft: Ich hab ja hier schon öfter gesagt, dass dieser Trend zum Hipstergestrüpp an mir vorübergegangen ist und ich nach wie vor beim Anblick eines Mannes mit einem Vollbart den inneren Drang verspüre, mit einem braven Gesichtsausdruck ein Nikolausgedicht aufzusagen.
So hat sich die Kampagne durch die Werbelandschaft dieser Welt gegähnt und ich versteh die Aufregung nicht, weshalb sie angeblich so viele junge Menschen zum Rauchen anstiften soll. Die ist doch so brunzlangweilig, dass sie gar nicht auffällt.
Gut, das sieht Philip Morris wahrscheinlich jetzt anders, also das mit dem langweilig und wehrt sich dagegen, dass das gar nicht stimmt, das mit der Anstiftung zum Rauchen von Jugendlichen, jungen Menschen und Menschen mit Hipsterbärten. Weil das wollten sie ja so nicht und überhaupt. Was man allerdings nicht vergessen darf ist, dass es sich hier um einen Konzern handelt und ein Konzern eigentlich nur an einem interessiert ist: Geld. Ob das nun von alten Männern, die der Marlbory-Cowboy-Romantik noch hinterher rauchen, oder jungen Leuten mit Hipsterbärten oder jungen Leuten, bei denen der Hipsterbartwuchs erst in ein paar Jahren einsetzt ist, das ist wurscht. Hauptsache Geld. Drum versteh ich das scheinheilige Geplärr nicht und es ist mir persönlich wiederum wurscht. Der angenehme Nebeneffekt ist, dass diese Kampagne eingestampft wird. "Yiiiiiiiha" würde der Marlboro-Mann dazu wohl sagen und mit einem "Das hätt ich Euch gleich sagen können"- Rauchzeichen in den Sonnenuntergang reiten. Da ich nicht rauche bleibt mir hier nur ein Schulterzucken vor der leeren Plakatwand und ein gedachtes "Maybe never was a good campaign".

Euer Frollein Kippenlos, dem diese Art der Werbung maybe ziemlich wurscht ist

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