Montag, 30. Juli 2012

Musikanten und Vordermänner

Liebe Lesers,

gestern habe ich mich nach der langen Langeweiletee-und Auskurierzeit wieder unter die Menschheit gewagt, um mit den hiesigen Swingkids das Bardentreffen nach etwas Tanzbarem abzugrasen. Kennt Ihr das Bardentreffen? Das ist ein jährlich stattfindendes Veranstaltungswochenende, an dem in der gesamten Innenstadt an mehreren offiziellen und an noch mehreren inoffiziellen Plätzen dutzende Bands und Einzelmusiker ihr musikalisches Können zum Besten geben. Bis vor zwei Jahren hat es mich nie interessiert, war ich von dem Namen doch ein bisschen abgeschreckt. "Bardentreffen". Ich hatte dann immer so ein komisches Bild im Kopf von bärtigen Männern mit ihren Klampfen, die die Innenstadt mit ihrer mehr oder weniger schrägen Sangeskunst bejaulen und daran Schuld sind, dass es am nächsten Tag zu regnen anfängt (gut, möglicherweise habe ich als Kind ein bisschen zu viel Asterixheftln gelesen).
Vorletztes Jahr bin ich allerdings zufällig mal hineingestolpert in das Bardentreffen, als gerade die Band Gankino Circus (http://www.gankinocircus.de/) gespielt hat und ich das so schräg, genial und wirklich super fand, dass das bärtige- Männer- mit- ihren -Klampfen-Klischee hinfällig war. Coole Sache das und wirklich mal einen Ausflug wert. Was mir aufgefallen ist: letztes Jahr war da so ein Metalbürschen, so ein Bub, der langhaarig und wild sein Schlagzeug bearbeitend echt einen riesen Begeisterungssturm bei den Zuhörenden ausgelöst hat, völlig zurecht, der Knirps war echt eine Schau. Gut, bis auf die Tatsache, dass ihm seine Mama dann irgendwann ein Pausenbrot gebracht hat, was jetzt nicht ganz so Heavy Metallig daherkam, aber er war ja noch jung. Und diese Erfolgsstory kindlichen Krachmacherfolgs hat wohl die fränkischen Eltern auf den Plan gerufen, denn dieses Jahr war das Bardentreffen voll von Kindern, die mehr oder weniger lustlos vor sich hininstrumentiert hatten, im Hintergrund die stolzen Eltern. Das hätte ich nie als Kind mit mir machen lassen! Aber das stand auch nie wirklich zur Debatte, da ich ausser Arschgeige und Furztrommel eh kein Instrument spielen kann. So weit so gut, Mission Tanzen, aber leider waren diesmal so gut wie keine Swingbands anwesend. Schade, schade. Aber dafür habe ich auf dem Rückweg noch was gesehen bzw. gehört, was mich echt entsetzt hat. Hu Ha!
Ich habe gerade eine Band gehört, die "All I have to do is dream" von den Everly Brothers gespielt hat. Ich liebe diese Schnulze und Stimmen der beiden Sänger haben so gut harmoniert, dass es echt ein Genuß war, zuzuhören. Bis...ja bis: plötzlich mitten im Lied eine Wachtel vom Typ typisch deutsche Mittfünfzigerin ( ich weiss nicht, warum die hiesigen Damen es in vielen Fällen nicht hinbekommen, einen modischen Eigengeschmack zu entwickeln. Immer dasselbe Muster: Jeans, schnödes Oberteil, wenns fesch sein soll ein Halstuch und wenn man mal so richtig aus der Masse der anderen Wachteln herausstechen will, färbt man sich eine kecke Ponyträhne in den Herrenhaarschnitt, die ganz Ausgeflippten wählen auch schon mal Lila oder Pink) aus dem Publikum zu den Jungs gestürzt kam, sich mit ans Mikrofon gestellt hat und das ganze Lied mitgegrölt und somit echt kaputt gesungen hat. Boah was erlauben???? Ne, geht gar nicht, das ist doch, wie wenn Du plötzlich zu einem Maler, der gerade ein Bild malt, hingehst, Dir einen Pinsel schnappst und anfängst, in seinem Bild herumzufurwerken oder der Skulptur eines Bildhauers eine zweite Nase hinzufügst.
Das fand ich echt kacke und die beiden Bandfuzzis haben ihr nicht einmal einen Platzverweis erteilt. Also ich als Musiker hätte ihre Jeans auf der Rückseite bei den Gesäßtaschen mit einem Fußabdruck dekoriert. Das schöne Lied!!
Und wisst Ihr, was mir noch aufgefallen ist? Ich kann es nicht leiden, wenn jemand vor mir herläuft. Kennt Ihr das? Das ist, wie wenn ein Transporter vor Dir herfährt. Du siehst nichts und es nervt Dich einfach unheimlich. Dann ist mir wieder eingefallen, dass während meiner Ponymädchenzeit manche Pferde dieses Syndrom ebenfalls aufgewiesen haben. Diese wiederum haben nicht lange herumgefackelt und auch nicht grummelig überholt, nein, sie haben den Vordermann bzw. das Vorderpferd einfach in den Arsch gebissen. Ein schlauer Trick, wirklich! Aber womöglich jetzt nicht so die Primärlösung im Reich der Zweibeiner, obwohl ein Versuch sicherlich eine gewisse Situationskomik hätte. ;)
Und ich habe wieder was gesehen, über das ich schon vor Schweden schreiben wollte. 
Aber he, das mach ich jetzt in einem Extraeintrag, denn ich denke, sonst wird es hier zu lang. Also, see you gleich im nächsten Eintrag.


Euer Fräulein Musikantenstadel, das manchen Vordermännern gerne mal in den Hintern beissen würde

Mittwoch, 25. Juli 2012

Jetzt hier mal Luft machen!

Wenn es sonst schon nicht so recht klappen mag. Ich hab die Schnauze voll, liebe Lesers!!! Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Erkältungssommer aus Sicht des Frollein Eve. Es ging ja ganz harmlos los, irgendwann, Ende Juni. Der Hals kratzt. Püh, mir doch wurscht, kratz ich halt zurück! Was wiederum das Halskratzen gar nicht gekratzt hat. Es ist geblieben, hat aber noch seinen Kumpel, den Schnupfen eingeladen, nur ein Schwein kratzt allein. Der Husten hatte noch keinen Bock, hat aber schon mal den zähen Schleim vorgeschickt, Ihr wisst schon, ich will Euch ja jetzt nicht mit Details ekeln, aber Ihr kennt es bestimmt, das fiese Zeug, das sich an Deinen Rachen pappt und wie eine Oblate erstmal klebenbleibt, von der Größe her eine gefühlte Karlsbader Oblate, nur so ganz ohne Zimt und Zucker. :(
Klar dass die siamesischen Zwillinge, Kopf-und Gliederschmerzen, nicht lange auf sich warten lassen. Wo sind eigentlich die gruseligen Ratiopharm-Zwillinge, wenn man sie mal braucht??? Ja, und so vegetiert man ein paar Tage dahin, auf seiner Couch, die Teetasse schon an der Hand festgewachsen.
Wenn man nach einer Woche dann sein zerzaustes Haupt aus den Tempobergen heraussteckt, die man um sich herumkreiert hat, sollte die Welt eigentlich wieder in Ordnung sein. War sie ja auch die letzten Jahre immer. Aber dieses Jahr hatte ich es wohl mit einer Sumoerkältung zu tun, die mich gleich beim Verlassen der Haustüre wieder niedergerungen hat. Also selbes Spiel wieder von vorn. Ich habs ja schon auf die gute alte Psychosomatik geschoben, hätte ich doch einen prima Vorwand gehabt, nicht mit nach Schweden fliegen zu müssen, ihr wisst ja, dass ich anfangs ein wenig skeptisch war. Das war wohl echt das sogenannte "Reisefieber", auch wenn mir zwei Wochen ein bisschen übertrieben scheinen. Dann war ich mal wieder fünf Tage fit, bis mich die Herräng-Flu angebaggert hat. Der erste Annäherungsversuch war ein Kratzen im Hals, das ich noch mit einem "Ach-was"-Handgewedel weggewischt habe. Dann kam der Rotz. Blöd. Wenn man mit seiner Nase um die Wette laufen muss ist das kein Vergnügen und hey Nase, ich hab eine Ehrenurkunde im Sport!! Don´t mess with Frollein Eve! Wiederum ein erfolgloses Unterfangen, seiner Nase mit Drohgebärden zu kommen, sie ist einfach weitergelaufen. Und ihr könnt Euch doch noch an den Pappoblatenschleim erinnern? Jetzt, endlich, sein Auftritt. Kommentiert von bellendem Gehuste der Lungenflügel. Prima! Dann wurde es aber kurzfristig besser, Mr. Blood und ich hatten wieder Anderes zu tun, als uns gegenseitig die Taschentücher zu reichen und den anderen mit wildem Gehuste um den Schlaf zu bringen. Bis...ja, bis am Sonntag der Hals wieder anfing, mir gehörig auf die Nerven zu gehen, und wer jetzt glaubt, dass mich das weder kratzt noch juckt, liegt leider falsch. Dafür pappt die Oblate wieder, die Lungen versuchen aber nach wie vor Feind Schleim aus ihrem Reich zu befördern, der Nase wirds zu blöd, sie macht einfach dicht und ich, ich sitz mittendrin und werd langsam echt narrisch!
Klar war ich beim Arzt, 2x bei zwei verschiedenen (ich muss zur Verteidigung der guten unter den Weisskitteln sagen, dass meine Haus-und Hofärztin im Urlaub war) und frage mich langsam echt, wofür ich immer fröhlich die 10 Euro Eintritt bezahle. Der Star im weissen Kittel liess in beiden Fällen stundenlang auf sich warten, nur um Dir dann ein schnelles Autogramm auf die Antibiotikakarte zu zaubern. Sehr originell! Dafür hab ich sie angebellt, alle beide, mit meinem furchterregensten Husten.
Und nu sitze ich hier. In der linken Hand eine Teetasse, die rechte auf der Tastatur, huste und schneuze wahlweise vor mich hin, wenn ich nicht gerade wieder auf die Toilette muss, um Platz für neuen Tee zu schaffen. Oh! Und jammern! Jetzt! Hier! Mann! Damit Ihr mal wisst, was ich bis auf die paar Urlaubstage für einen verrotzten, öden Sommer mit Erkältungstee statt Strandcocktail habe. So, und jetzt wisst Ihrs.

Ich geh jetzt, neuen Tee kochen, was auch sonst,

Euer rotziges Frollein, das in Zukunft die 10 Euro- Gebühr lieber in einen lustigen Film investiert, Lachen ist ja bekanntlich gesund, grummel.

Donnerstag, 28. Juni 2012

Katalogzeit!

Juhu, liebe Leser,

gerade habe ich ihn aus dem Briefkasten gefischt, den Bud Spencer der Mode, mit dem man einen anderen Menschen durch einen Schlag auf den Kopf genauso in den Boden kloppen kann, wie der dicke Bud Spencer, der Held meiner Kindheit, damals noch Bux Penzer genannt, die Schurken mit einem Faustschlag auf die Birne ein paar Zentimeter kleiner gemacht hat.
Aber heute habe ich meinen friedlichen Tag, PMS ist noch weit entfernt und von daher begnüge ich mich damit, ihn bei einer Tasse Kaffee genüßlich durchzublättern, den Otto-Katalog. :) Wusste gar nicht mehr, dass es den großen Katalog noch gibt, nachdem ich eine Weile von windigen "Jetzt-neu-bei-uns-Fitzelkatalogen" zugespamt wurde. Und da kamen Kindheitserinnerungen hoch. Nein, und nicht, weil die Klamotten so 80er sind, sondern weil ich als Kind diese Kataloge, besonders vor Weihnachten wegen dem Spielzeug drin, geliebt habe.
Also habe ich mich dem verzückten Blättern gewidmet, und möchte Euch auch gerne daran teilhaben lassen. Eigentlich wollte ich ja ursprünglich über was Anderes schreiben, etwas, das mir in letzter Zeit immer wieder begegnet, in der Fußgängerzone, im Fernsehen, überall wo auch Menschen sind, die freiwillig da drin stecken, aber mehr verrat ich dazu noch nicht, ihr werdet ja schon bald sehen.
Also der Otto- Katalog. Kommt, wir blättern den jetzt gemeinsam durch.
Aha, das Cover ist schon mal ganz schick, eine Frau mit ganz großen tollen Augen, richtige Murmeln :)  und an der Anordnung hat sich nichts geändert über die Jahre, erst Damen Trends, dann Young Fashion und schon geht´s los mit den lustigen Posen, die ich immer noch nicht verstehe, die aber sehr viel Spielraum lassen für hineininterpretierbaren Blödsinn, wie der Scan, den ich Euch angehängt habe und jetzt wieder aus dem Netzt genommen habe. (Bildrechte und so). Ich versteh ja diese Pose nicht ganz und muss dabei immer an Ministry of Silly Walks von Monty Python denken:
http://www.youtube.com/watch?v=A3zlJ1DoeJ8
Aber da dies nicht mehr zeitgemäß ist interpretiere ich in diese Pose ein schlichtes "Mann, schnell, hol das Feuerzeug, ich hab einen quersitzen!" hinein.
Nach dieser Art lustigem Youngstersrumgepose kommen ein paar Seiten einer gewissen Marke namens "Melrose" mit dem Vermerk "absolutely sexy" und einer breiten Auswahl an horizontalgewerblicher Arbeitsbekleidung. Danach gehts weiter mit Damenbekleiung, Accessoires, Nachthemden, Socken und Unterwäsche. Ha sogar mit einem Set Montag-Dienstag-Mittwoch etc. Unterhosen, das find ich ja super, hatte ich als letzes als ich ein Kleini war und find ich irgendwie schnieke. Und eine Unterhose der Marke Buffalo, deren Logo auch ganz riesig über den Hintern gedruckt ist. Na, das ist aber nix für alle Größen des weiblichen Heckspektrums. Wenn eine Gazelle auf dem Hinter Buffalo trägt ist das ja ganz schick, bei einem Flußpferd allerdings weiß ich nicht, ob das jetzt so schmeichelhaft ist.
Und ich komm bei den Bezeichnungen hier irgendwie langsam echt durcheinander: Es gibt Strings, Brasilslips, Rioslips, Hüftslips, Hüftpants, Jazzpants, Taillenslips, Pantys, Bikinislips, Tangas und Hipsters. Ja moment, dachte Hipsters wären trendbewusste junge Leute und keine Schlüpfer. Und wo gibts jetzt stinknormale "Unterhosen"??
Wir verlassen den bereich weibliche Unterwäsche und kommen zur männlichen Unterwäsche, die heißen dann Boxer, Hipster und Slips und ich bin mir nicht sicher, ob da bei manchen Boxern, Hipstern und Slips ein bisschen nachgeholfen wurde. Ich habe in den Katalog von oben, von unten und von den Seiten reingeschielt, konnte aber nichts verdächtiges entdecken. Na dann. Herrenkleidung, relativ unspektakulär, der Trend geht zum Mann mit Halstuch. Mhm.
Danach Schuhe, Taschen, Ringe, bei den Uhren muss ich mal kurz näher hinschauen, bin nämlich auf der Suche, Kinderklamotten, SPIELZEUGSEITE!!! :) Boah, das Puppenhaus, 25-30 Jahre früher und meine Eltern hätten von jetzt an bis Weihnachten keine ruhige Minute mehr gehabt. Sportgeräte, Radln, Roller, Elektrofirlefanz.
Wohnaccessoires. Ein Teppich in Form einer Holzscheibe. Ha, da machst Du die Holzwürmer damit ganz schön kirre! Guter Trick!
Diverse Zimmereinrichtungen, mal geschmackvoll, mal weniger, immer standardisiert. Da hat mein kleiner Bruder mal einen Satz gesagt, den ich bis heute super finde: "Da hockst bei Leuten im Wohnzimmer auf der Couch, blätterst im Ikea Katalog, nimmst ihn kurz runter und es schaut immer noch so aus". Wie wahr.
Ha, und jetzt wirds interessant. Jetzt kommt dann die eine Seite, zwischen Waschmaschinen und Rasierapparaten, die allerdings zu meinem Nostalgieentsetzen nicht mehr drin ist. Könnt Ihr Euch noch an die Doppelseite erinnern, in denen Gerätschaften vorgestellt wurden, die zur Frischbewindung eingeschlafener Ehe-und sonstiger Leute dienen sollten? Die Seite, auf der sich immer eine debil grinsende Frau ein Plastikwürstchen mit Batteriebetrieb an die Wange gehalten hat?? Der "Massagestab" jaja, aha. ;) Haha, diese Seite ist komplett raus, wahrscheinich gibt es mittlerweile einen Extra-Otto-Schweinkram-Fitzelkatalog dafür. Dann noch ein bisschen Technikschnickschnack und das wars. Letzte Seite, Katalogende. Schade.
Aber es hat Spass gemacht, hoffe Euch auch und jetzt geh ich ein bisschen in die Küche, Abendessen machen.

Euch noch einen schönen Abend und bis zum nächsten Unfug,

Euer Katalogfrollein mit dem nostalgischen Blätterblick



Freitag, 15. Juni 2012

Die Ratiopharm- Zwillinge

Also, liebe Leserschaft,

ich mag ja Werbung, auch Fernsehwerbung, nicht nur aus beruflichen Gründen, sondern einfach, weil es mich interessiert, wie die Werbewelt versucht, die neuesten Produkte, die man eh nicht braucht, an die Couchpotato von heute zu bringen. Und nachdem ich gestern wieder die Ratiopharm Werbung gesehen habe, kann ich mir meinen Senf hierzu einfach nicht verkneifen. Ihr kennt die doch, oder? Bei Ratiopharm wünschen schon seit Jahrzehnten diverse Zwillingspärchen dem kranken Volk gute Preise und gute Besserung. An und für sich ja kein schlechtes Konzept und auch nicht verkehrt, an Bewährtem festzuhalten. Aber die Zwillinge, die derzeit über den Bildschirm ratiopharmen, sind irgendwie spooky.
Ich weiss ja nicht, aber jedesmal, wenn dieser Spot läuft, rutsche ich langsam mit meterhoher Gänsehaut von meinem Sofa, schleiche mich mit tellergroßen Augen und angehaltenem Atem zur Wohnzimmertür und beäuge mißtrauisch meinen Flur in der Erwartung, dass der Großmeister des Horrors, Herr Stephen King, hier das Filmset zu Shining in meinen Eingang aufgebaut hat. Kennt Ihr Shining? Kennt Ihr die beiden synchron sprechenden Zwillinge, die dort plötzlich auftauchen und dem kleinen Danny, der mit dem Radl durch den Flur fährt synchronbeschallen "Come play with us, Danny. Come play with us."
Hier, kuckt mal:
http://www.youtube.com/watch?v=6yQzw_1Iflo
So! Genauso, nur mit einem anderen Text. Das ist es, was ich mir jedesmal denke, wenn diese doppelten Ratiopharmmumien über den Bildschirm flimmern. Argh! Na gut, alles, was ich bis jetzt in meinem Flur gesehen habe, waren ein paar Wollmäuse und eine Ameise. Von daher pirsche ich jedesmal wieder beruhigt und ohne Gänsehaut auf mein Sofa zurück bis zur nächsten Ratiopharm- Werbung. Dann geht sie wieder los, die Pirsch zum Flur in der Erwartung, die beiden ollen Tröten in meinem Flur stehen zu sehen: "Come play with us, Frollein Eve. Come play with us. Gute Preise, gute Besserung."
Aaaaaaaaaaaaarrrrgggggh! Ich hoffe, dass Ratiopharm auch einen guten Baldriantee hat. Meine Nerven!
Ich pack jetzt mal mein Fahrrad weg.

Euch wünsche ich gute Preise, gute Besserung und ein schönes Wochenende,

Euer Hasenfuß in Sachen Pharmawerbung mit Stephen-King- Touch

Mittwoch, 13. Juni 2012

Also das mit dem Lidschatten...

So, jetzt werd ich aber gleich fuchtig und schmeiss das Schminkkastl in alle vier Ecken, liebe Leserschaft.
Ich habe mir gestern eins dieser kleinen Lidschattenkästchen gekauft, in dem vier verschiedene Töne in reinster Farbharmonie friedlich vor sich hinfarbschattieren. In der Erwartungshaltung, dann gleich mit selbstprofigeschminkten dramatischen Rauchaugen (Smokey Eyes) durchs Nacht-und Abendleben zu femmefatalen, habe ich den Schminkpinsel angesetzt und wollte meinen Augen einen dramatischen Look verleihen. Haha. Ja, genau, das war zumindest der Plan. Es sieht auf Anleitungen immer so einfach aus und kennt Ihr Boris Entrup? Der nette Wuschelkopf, der für Maybelline (glaub ich) immer die zukünftigen Topmodels werbewirksam anmalt. Und der beschreibt beim Anmalen der Modelleinwände seine Schminkschritte immer ganz genau und am Ende haben sie alle immer profigeschminkte dramatische Rauchaugen. "Uuuuuuuund fertig" grinst der wuschelige Mädchenschminker und freut sich an den perfektgeschminkten Augen. Und wenn ich dann zu mir sage "uuuuuund fertig" und in den Spiegel schaue, sehe ich aus, als ob ich gerade Wladimir Klitschko ein Zipfelgesicht genannt habe und nicht schnell genug weggelaufen bin.
Na toll, so wird das nichts, alles was ich mit meinen Lidschattenschmink-Künsten ernte, sind bedauernde Blicke und die Frage, ob das sehr weh tut.
Ich raff das einfach nicht, egal wie oft mir das jemand zeigt, oder ich mir ein Tutorial ansehe, ich sehe immer aus wie frisch geboxt. Ich befürchte, ich bin ein Augenmakeup- Legastheniker.
Aber gut, für was gibt es denn Profis, dann überlass ich das eben denen, ich kann mich ja nicht um alles kümmern. ;) Herr Entrup, als nächstes kommt dann Frollein Eve dran, bitte.

So, ich sammel jetzt den Farbkasten wieder auf und probiers still und heimlich nochmal. Und nein: es tut nicht weh!!!

Euer blauäugiges Fräulein, das in der achten Schminkrunde immer noch nicht K.O. gegangen ist

Montag, 21. Mai 2012

Miesepetrig und rauhaardackelig aber ohne Hühnerarschpigmentierung

Pah, ich bin heute sowas von unleidlich, das glaubt ihr gar nicht. Und mir ist nicht einmal eine konkrete Laus über die Leber gelaufen. Ich bin heut einfach nur mit dem falschen Fuß aufgestanden und laufe seitdem gefühlt einbeinig herum. Wenn ich auf dem Balkon sitze, setzt sich ein fetter Spatz auf die Dachrinne daneben und plärrt rum, wenn ich reingehe, klingelt mein Telefon und mein Mobilfunkanbieter will mir wieder irgendein tolles tolles Angebot machen, Frau Blood. Das ist eine einmalige Gelegenheit, Frau Blood. Weil sie ja schon so lange unsere treue Kundin sind, Frau Blood. Hat diesen Callcenternebenjobbern schon mal irgendwann jemand gesteckt, dass die angerufene Person zumeist weiss, wie sie selbst heisst und nicht schleimig in jedem kleinen Nebensatz beim Namen genannt werden will? Argh, naja, auch dieser Tag geht vorüber.
Dafür war vorgestern ein toller Tag. Ich habe nämlich einen roten Lippenstift gefunden, der mir steht. Und das ist gar nicht so einfach! Ich liebe rote Lippenstifte und wie das meist so ist, sehen sie an allen anderen immer super aus! Und weil man selbst ja auch über ein Gesicht verfügt, geht man davon aus, dass diese Regel auch für einen selbst gilt. Jaja, denkste. Ich weiss nicht, was da los ist. Aber jedesmal, wenn ich roten Lippenstift ausprobiere, habe ich den Eindruck, dass David Copperfield aus purer Bosheit unbemerkt neben mir auftaucht, und mein Gesicht mit den rotgeschminkten Lippen mit einem seiner miesen Magiertricks in einen Hühnerarsch verwandelt. Ja, leider. Und kaum schminke ich mich ab oder benutze meinen braunen Lippenstift habe ich wieder einen Mund. Braun- Mund- Rot - Hühnerarsch! Jedesmal wieder! Ausser vorgestern. Braun- Mund- Rot- Mund! Hurraaaaaaa! Davon gleich ein paar Stück gekauft (ihr wisst ja, wie das so ist mit der Saisonware) und im Taumel der Glückslippenstiftgefühle gleich noch eine Packung brauner Haartönung obendrauf. Das passiert mir jedes Jahr einmal. Ich weiss nicht, was das ist, aber einmal im Jahr sticht mich der braunhaarige Hafer. Dann packe ich mir eine Packung Schaumtönung auf den Kopf, warte ungeduldig die 30 Einfärbeminuten ab, um mir dann so schnell wie möglich die Farbe vom Kopf zu waschen in der Erwartung, einen Schwung schwingendes, schokobraunes Haupthaar zu schütteln. Stattdessen haue ich mir jedes Jahr wieder mit der flachen Hand auf die Stirn, weil man mit Schaumtönungen einfach nix reissen kann, weil sie eben nur leicht tönen und ich immer wieder von einem Directions Rose Red (die Haus- und Hofhaarfarbe) in ein Strassenköterbraun mit ausgewaschenem Rose Red Stich überrascht bin. Das ist glaube ich das Haartönungs- Goldfischgedächtnis. Aber ich falle jedesmal wieder drauf rein. Naja, für dieses Jahr ist es nu rum und ich lauf jetzt eben in Rauhaardackelfarben rum, aber wenigstens ohne Hühnerarsch :)
So, und nun mach ich noch was kaputt.

Euer aufgedackeltes (das habe ich als Kind immer verstanden, statt aufgetakelt und hatte dann sehr lustige Bilder im Kopf) Fräulein ohne Hühnergesäß unter der neueingefärbten Frisur, das genau weiß wie es heißt.