Mittwoch, 2. März 2011

Markenware nicht immer Qualitätsware

Pah, was hab ich mich gefreut, bei diesem Shitwetter endlich endlich wieder mal die langersehnten Winterhandschuhe aus ihrer Schublade zu streicheln. Ihr müsst nämlich wissen, dass ich einen Handschuhtick habe. Und bis heute war ich auch ziemlich versnobt, was die Markenauswahl angeht, obwohl ich in den letzten Wochen qualitätstechnisch eh schon ein wenig vom Glauben abgefallen bin.

Die Dame trägt (bzw.trug) mit Vorliebe feinste Handschuhe vom Röckl. Qualität hat nu mal ihren Preis, aber wenn die Qualität mit dem Preis nicht mithalten kann hilft mir auch der schönste Handschuh nix und alles was bleibt ist eine Reihe Zahnabdrücke in meinem Hintern, weil ich mich in den Arsch gebissen habe, wieder in die Röckl-Falle getappt zu sein.

Und die sieht folgendermaßen aus: Lockangebote im Schaufenster, wunderschöne Modelle im Geschäft, allerdings ohne Lock und schon erst recht keine Angebote. Aber ab und zu gönnt sich frau schon mal was. Insgesamt schon Viermal und das wars nu aber auch.
WEIL:
Letztes Jahr hab ich mir ein Paar Merino-Seiden-Winterhandschuhe vom auf der Weide mit einem Goldkämmchen gebürsteten und Zucker in den Schafshintern geblasenen, amtlich attestierten und persönlich vom Weidenbürgermeister mit der Weidenehrenbürgerschaft beehrtem Merinoschaf in Kombination mit 30% mundgeernteter Seide (was zumindest den Preis rechtfertigen würde) in einem reizenden 30er Jahre Design geleistet. Und was is: Nach 2x tragen fällt erstmal fast das Etikett ab, also selber nachnähen. Kurz danach geht die Naht am Daumen auf und die Maschen beginnen zu laufen, also selber nachnähen. Heute habe ich gesehen, dass die Maschen in der linken Handinnenseite sehr locker sind.
Mir ist schon klar, dass man mit Röcklhandschuhen keine Schneeballschlachten und wilden Schlittenfahrten veranstalten sollte, aber für insgesamt ca 10x in der Stadt tragen ist das dann doch eine ziemlich traurige Bilanz.

Kurz davor ist mir nämlich aufgefallen, dass bei einem anderen Paar aus sehr feinem weichen Leder plötzlich Risse in dem selbigen auftraten, auch nur ein paar Mal getragen.

In den Ellenbogenlangen für schlappe 130 Euro ohne Futter bekommt man mit der Zeit unangenehme Schweisshände, heißt, der Tragekomfort ist sehr gering und das Leder fühlt sich nach der Übersommerung in meiner Schublade in der normal temperierten und gelüfteten Wohnung sehr seltsam an und bekommt eine gräuliche Färbung.

Lediglich ein paar hielt, was der Preis versprach und das ist echt eine sehr traurige Bilanz.
Alle anderen viel günstigeren und auch schönen Handschuhe bleiben nach wie vor in Form und falls mal was kaputtgeht ist es nicht so tragisch, denn sie waren nicht so teuer, dass man sich darüber aufregen müsste.

Aber mit Röckl bin ich echt fertig :(

Jaja, ich weiß, ihr hättet jetzt einen furchtbar witzigen Blogeintrag diesbezüglich erwartet, aber ich bin heute grantig. So! Furchtbar.

Euer Grantelhuber mit den laufmaschigen Kostbarkeiten

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