Mittwoch, 11. Dezember 2013

Manchmal macht man komische Sachen

mit komischen Körperteilen, liebe Leser im Vorweihnachtsstress,
und damit meine ich jetzt keine Kamasutraakrobatik. Aufgefallen ist mir das, als ich letzte Woche handwerklich in meiner Wohnung rumgedübelt habe. Irgendwann, eben beim Rumdübeln, habe ich bemerkt, dass ich hochkonzentriert meine Zunge im linken Mundwinkel platziert habe, halb heraushängend und wohl ziemlich dämlich von der Optik her. Abmahnung von der inneren Stilpolizei-Abteilung mit sofortigem Einzug des rosaroten Mundmuskels. Hat aber nichts geholfen, Schraubenzieher in die Hand, Vollstoffkonzentration, Augen geradeaus und ... Zunge im Mundwinkel. Ja Herrschaft! Rein damit, weitergeschraubt, nicht aufgepasst, zack, war sie wieder da. Ladylike. Na gut, hab ich sie halt raushängen lassen, Mr. Blood war grad nicht da und so kann ich beim Rumschrauben ruhig einen dummen Gesichtsausdruck machen. (Ist wohl ein entfernter Verwandter des Luftgitarrengesichts ;)). Gackernd habe ich es ihm Abends erzählt, dass es wohl so ein Konzentrationsmechanismus ist, mit der Zunge im Mundwinkel konzentriert herumzuhandwerken, so ähnlich wie das Mundaufreißen beim Wimperntuschen (again, fragt mich nicht, warum ;)) oder eben das Luftgitarrenspielgesicht. Da hat er auch lachen müssen, weil er macht es nämlich genauso, sobald er schraubt, hängt die Zunge raus. Ist mir noch nie aufgefallen, hab ich Anpasserlemming mich an meines Misters Handwerkergesicht orientiert? Oder haben wir zuviel Leckermäulchenquark gefressen? Kennt Ihr Leckermäulchen? Schmeckt wie Fruchtzwerge, nur ohne Fruchtzwerge und die Logofigur ist ein Mädchen mit grauer Zopffrisur (warum sie graue Haare hat, habe ich bis heute nicht verstanden, muss mal nachhaken) und: Zunge im Mundwinkel. Wahrscheinlich schraubt die grad irgendwas.
Und da ich gerade beim Thema bin. Als Vertreterin der Generation Arschgeweih habe ich zwar kein Arschgeweih, aber wie viele andere dieser Generation hatte ich einmal ein Zungenpiercing. Jetzt nicht mehr, der Tststs-damit-ruinierst-du-dir-die-Zähne- Blick meines Zahnarztes hat doch irgendwann gefruchtet. Aber als ich es noch hatte kam es mehr als ein paar Mal vor, dass Vertreter der Generation Holzscheitlkrieg, also alternde Gockel, mitten im Gespräch auf meinen Mund gestarrt haben und mit einem süffisanten Unterton und komplett aus dem gesprächlichen Kontext gerissen gefragt haben, ob "das da" wohl beim Küssen stört. Meine Fresse, hab ich mir gedacht, im wahrsten Sinne des Wortes. Und da ich nicht auf selbige gefallen bin und diese Art von Konversation mir wirklich über ist habe ich immer extralaut geantwortet "WAS? Sie wollen wissen, ob das beim Blasen stört? Das kann ich Ihnen leider nicht sagen, da ich keinen Schwanz habe, und selbst wenn ich einen hätte, würde ich nicht runterkommen, um es auszuprobieren." Dann waren sie immer recht still und von der Gesichtsfarbe her auch eher im Bereich Magenta bis Tomate. Und die Frage wohl beantwortet. Nee, echt, diese Art von Konversation ... diese Herren, es hat mich noch nie eine Dame selbiges gefragt, katapultieren sich innerhalb dieser Frage auf komplettes Volldeppenniveau und ich verliere sofort die Achtung, egal wie sympathisch oder intelligent dieser Mensch vorher gewirkt hat. Dieses Gebrüderle, boah, ich glaube, der wäre mit seinem Altherrengelaber gerade recht gekommen, dann hätten wir schon gesehen, wer nach dem Gesprach noch was ausgefüllt hätte.

So, ich muss jetzt schrauben.
Euer handwerkliches, wimperntuschendes, luftgitarrenspielendes Frollein Leckermäulchen, dass alternden Dummlaberern gerne mal das Fürchten lehrt, uiui

1 Kommentar:

  1. echt klasse...ich kanns mir richtig bildlich vorstellen....grins....
    liebe grüße
    sandy + jürgen

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