Mittwoch, 24. Dezember 2014

Frollein Eve wünscht Ihren Lesern frohe Weihnachten

Hallo liebe Leser,

ich wünsche Euch frohe Weihnachten, habt schöne Tage mit Euren Lieben, genießt die Zeit und freut Euch an dem ganzen Lichtgeglitzer :)
Wenn wir uns bis dahin dann nicht mehr lesen, dann kommt gut ins neue Jahr, feiert schön und heißt 2015 willkommen. Danke für Eure Lesetreue und die vielen Inspirationen. Ich muss jetzt weg, Weihnachtsvorbereitungen, Ihr kennt das ja ;)

Herzliche Grüße, Euer Frollein Eve, das gleich noch ein paar Sachen vorbereitet.


 
 
 
 


Dienstag, 23. Dezember 2014

Frollein Eves Kolumne für die Weight Watchers Teil 4


Süßer die Plätzchen nie schmecken

Sehr geehrte Damen und Herren,
eigentlich wollte ich ja diesmal über das Kochen schreiben, aber aus aktuellem Anlass verschiebe ich dieses Thema auf ein ander Mal.
Um was es diesmal geht, können Sie sich wohl schon denken, weil von überall weihnachtet es einem her. Das finde ich ganz schön unverschämt, Sie nicht?

Und zwar alle Jahre wieder. Da kommt nämlich nicht nur das Christuskind, sondern auch der Stollen und die Plätzchen, der Punsch und die Weihnachtsgans.

Und wie alle Jahre auch wieder die großen Augen danach, wenn man auf der Waage war und sie anschließend zur Reparatur bringen will, weil da doch was nicht stimmen kann mit der Anzeige.
Aber deshalb sind wir ja hier, bei den WeightWatchers, um allzu unglaubliche Waagenanzeigen an den Tagen danach von vornherein zu vermeiden. In den Treffen bekommen wir natürlich aufs Sorgfältigste eingegeigt, wie man all den kulinarischen Versuchungen glorreich entgehen kann, ohne das Gefühl zu haben, dabei nur an einem Plätzchenkrümel nagen zu dürfen. Aber ich weiß ja jetzt nicht, wie es Ihnen geht, ich persönlich kenne mich und meinen Schweinehund nur allzugut und habe die Befürchtung, dass es die Theorie und die Praxis gibt. Und dass meine Theorie und meine Praxis jetzt nicht ganz so viele Parallelen aufweisen. Wollen Sie's wissen?

In der Theorie: hat mein Wochenextra 49 Punkte.
In der Praxis: hat mein Wochenextra 249 Punkte (200 waren ein Geschenk vom Christkind, weil ich so ein Bravi bin)

In der Theorie: backe ich Plätzchen zu je einem Pro Point das Stück.
In der Praxis: esse ich die anderen, die meine Mutter gebacken hat, zu je zehn Pro Points das Stück.

In der Theorie: nehme ich nur einen Lebkuchen zum Punsch.
In der Praxis: nehme ich nur einen Lebkuchen pro Sorte zum Punsch.

In der Theorie: halte ich mich an die Mandarinen und Orangen auf dem Weihnachtsteller.
In der Praxis: halte ich mich von den Mandarinen und Orangen auf dem Weihnachtsteller fern und esse lieber die anderen Leckereien daneben.


In der Theorie: nehme ich nur einen Kloß zur Weihnachtsgans.
In der Praxis: nehme ich nur einen Kloß zur Weihnachtsgans, und dann noch einen.

In der Theorie: teile ich meinen Nachtisch mit einem Familienmitglied.

In der Praxis: teile ich meinem Familienmitglied mit, dass ich meinen Nachtisch nicht teile, haha, also wirklich.

In der Theorie: wenn ich bei meiner Tante bin, nehme ich mir nur drei Plätzchen und genieße jedes dafür ordentlich.
In der Praxis: wenn ich bei meiner Tante bin, genieße ich jedes einzelne der ungefähr 100 Plätzchensorten, aber ordentlich.

In der Theorie: weine ich vor Freude und muss mich zwicken, weil ich nicht glauben kann, dass ich über Weihnachten nicht zugenommen habe.
In der Praxis: weine ich, weil meine Hose zwickt, weil sie über Weihnachten abgenommen hat (unsolidarisches Kleidungsstück das)


Soweit die Theorie und die Praxis, das soll jetzt natürlich auch keine Gebrauchsanweisung zu Weihachtslumpereien sein, wo denken Sie hin ;)?
Ich kann Ihnen auch gar nicht sagen, ob ich eher ein Theoretiker oder ein Praktiker bin, aber ich glaube, es wird dann doch eine sehr bunte Mischung aus Beidem, aber die Hauptsache ist es doch, eine gute Zeit mit all seinen Lieben zu verbringen. Und wenn dann doch vor lauter geselliger Gefräßigkeit die Hose hinterher ein bisschen zwickt, ja mei, dann zwickt man halt zurück und fängt nach den Feiertagen wieder an, sich an den Pro Points Plan zu halten. Mich würde jetzt schon sehr interessieren, welche Pläne, Tricks und Kniffe Sie sich da zurechtgelegt haben, aber das werde ich ja in den nächsten Treffen erfahren.

Aber jetzt wünsche ich Ihnen erstmal ein schönes Weihnachtsfest, besinnliche Feiertage und eine gute Zeit und einen schönen Start ins neue Jahr.


Herzliche Grüße und Stille Nacht,
Ihr Frollein Eve, das Ihnen das nächste Mal verrät, ob eher die Theorie oder die Praxis gewonnen hat... :) ;)

Montag, 15. Dezember 2014

Marktschreiereien

Meine lieben Leser,
es weihnachtet uns ja gerade ziemlich voll und da habe ich mir gedacht, da pack ich doch gleich die Gelegenheit am Weihnachtsschopfe und belästige kaufwütige Verzweifelte auf diversen Weihnachtsmärkten mit dem, was mir in letzter Zeit so eingefallen ist, und ich muss schon sagen, die Wundertüte "Zucht und Ordnung" ist der Renner. Jaja, ich frag auch nicht näher nach, weshalb und warum und wer denn die Wundertüte unterm Weihnachtsbaum dann vorfindet etc. ;)
Hier das Bildmaterial ;):

Euer Frollein Wunder Zucht und Ordnung



















Samstag, 6. Dezember 2014

Ob Ihr in den Sack kommt

 liebe Leser, liegt ganz an Euch, aber sagt nicht, dass Ich Euch vorher nicht gewarnt haette und ich sag noch...
Das Bild hatte ich zwar letztes Jahr schon, aber es nutzt sich ja nicht ab. Und Frollein Eve hilft Euch hier schon weiter, ich will ja nicht, dass Ihr in den Sack kommt.
Am Besten regional vor Ort im Buchshop bestellen, alternativ hier und ganz alternativ beim grossen A, aber nur wenn es sein muss ;).


 http://www.thalia.de/shop/buecher-2/artikeldetails/frollein_eves_sicht_der_dinge/frollein_eve/ISBN3-86386-480-8/ID36080013.html

Freitag, 5. Dezember 2014

Die Rache des Adventskalenders



ha, das hab ich nun davon, liebe Leser, das hab ich nun davon. In diesem Beitrag habe ich Euch ja noch davon erzählt, wie ich als Kleini miteinem wirklich miesen Trick den Adventskalender meiner Cousine leergefressen habe: http://eve-blood.blogspot.de/2014/10/wortwortliche-miverstandnisse-und-das.html und dieses Jahr rächt es sich dann. Jetzt, so knappe über 30 Jahre später.
Angefangen hat es ja damit, dass ich mir einen ganz stinknormalen Adventskalender kaufen wollte, so ohne Schnick und Schnack, Motiv fast wurst, hauptsache Schokolade drin. 
Und, was hab ich gefunden? Nix! Bzw. einen Kalender von Lindt und einen von Ferrero für jeweils ca. 18 Euro. Ja spinnts Ihr! Ich zahle keine 18 Euro für 24 Schokoladenstücke, damit wir uns mal richtig verstehen, werte Herren und Damen Schokoladenadventskalenderhersteller mit Größenwahn! 
Die Alternative war aber auch nix. Ich hab mich schon so gefreut, als ich in einem Supermarkt einen Ständer mit Schokokalendern gesehen habe. Von hinten allerdings. Von vorne gesehen hat mich das jetzt nicht so besinnlich berührt. 
Das lag jetzt an den Motiven. Ich mag da ja so Weihnachtsmotive, meinetwegen einfallslos, aber es erfüllt seinen Vorweihnachtszweck. Auch Spongebob und Konsorten, alles fein. Aber so Chippendales? Uah, jetzt nicht, weil ich wegen nackerten Männern auf Kalendern auf einem Ständer im Supermarkt den Moralapostel mit seinem Moralapostelzeigefinger wackeln lasse, sonder weil ich diese Chippendales- Verschnitt-Damenkalendermotive so kacke finde. So grundsätzlich und so richtig kacke. Weil langweilig. Nicht? Sagt bloß, Ihr findet diese haarlosen sixbepackten Plastilinmännchen gut? Diese glattepilierten Popanze! Ach geh, das ist doch nix. Das ist vielleicht das, was die Kalender-und jetzt auch Adventskalenderhersteller meinen, was man als Frau toll findet, aber äh nein! Wenn ich so einen haarlosen muskelbepackten Mann haben möchte, dann geh ich in den Zoo und streichle einen Nacktmull. Ist doch wahr! Kein Wunder, dass die Männer heutzutage bei diesem Epilierdruck sich wenigstens da Haare wachsen lassen müssen, wo man es sieht, und dann ruckzuck zum Vollbarthipster werden. Und Holzfällerhemden anziehen. Und Arbeitsschuhe. 
Und nicht so Engelsflügel und Nikolauskostüme  wie die Adventskalenderchippendales, die der Männerwelt als Ideal vor die haarlose Nase gehalten werden (gut, Haare aus der Nase sind jetzt nicht so der Brüller, da kann man die schon mal ausreissen). 
Aber jetzt mal zurück zu diesen Kalenderschönheiten, ich kenn echt keine Frau, die auf diese haarlosen Sixpackjünglinge abfährt und sie sich auch noch in die Wohnung hängen würde. Gut, in Büros kommt das vor,  ich war ja selbst mal aktiver Teil eines Bürohühnerhaufens und da kommt das kann das schon gut sein, dass man über alles gackert, was einen Zipfel hat, und wenn es nur die Mütze ist. Das kann aber auch Arbeitshysterie sein.
Aber auf jeden Fall keine Adventshysterie und ich will keinen Sixpackepiliernikolausmotivkalender haben. Die Alternative stand gleich in der Kalenderreihe daneben: Playboykalendermädchen mit Nikolauskostümen und Engelsflügeln, epiliert und ohne Sixpack, dafür mit Silikontitten. Super! 
Das langweilige Pendant zu den Muskelsixpackbuben. Aus purer Verzweiflung habe ich mir halt dann das Nikolaustittenmädchentrio gekauft, dass mir sexy Christmas wünscht. Danke! Ic h will nur Eure Schokolade, dass das klar ist. Ich frag mich nur, wo die  Standardweihnachtsmotivschokokalender mit einem rotbackigen alten bärtigen Nikolaus ohne Sixpack, dafür aber vollbekleidet und nur mit einem Sack drauf, hin sind. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meine Cousine verdächtigen, dass sie mir aus Rache eben dieses Jahr dann alle schönen Kalender vor der Nase weggekauft hat und sich jedes einzelne Schokostück mit Genuss einverleibt, während ich mir auf der Suche nach eben diesen Kalendern die Haxen abrenne.
Mr. Bloods Adventskalenderalternative war aber auch keine schlechte, er hatte die Idee, dass wir eben jeden Tag bei verschiedenen Leuten mit kalendertechnisch passenden Hausnummern klingeln, die Tür aufmachen, reinglotzen und nach Schokolade fragen.  Das haben wir auch am 1. Dezember gemacht. Da war aber keiner da und es gab keine Schokolade. Von daher jetzt eben doch ein Kalender. Auch wenn er mir nicht gefällt, ich glaube, ich drucke ein paar Christbäume und rotbackige Nikoläuse aus und klebe sie über die Kalendermädchen drüber, dann können die mir hinter den Christbäumen ein sexy Christmas wünschen.
Noch anzumerken wäre, dass dieser Blogeintrag auf meinem Weg zurück aus der Stadt entstanden ist. Normalerweise habe ich ja immer Block und Stift zur Hand, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass man die Formulierungen, die einem so einfallen sofort aufschreiben muss, weil sie einem recht schnell wieder ausfallen. Hatt
' ich aber nicht zur Hand und habe von daher immer wieder das Handy zücken müssen, um eine Sprachaufzeichnung zu machen und glaubt mir, selbst glühweinselige Christkindlmarktbesucher verstehen  es nicht so recht, wenn eine Frau hektisch  das Handy rausreisst, um stakkatoartik Halbsätze wie „glattepilierter Popanz“, „dann gehe ich in den Zoo und streichle einen Nacktmull“ und „da gackert man über alles, was einen Zipfel hat, und wenn es nur die Mütze ist“ in ihr Telefon zu posaunen.
So und ich geh jetzt, Kalendermädchen aufreissen und telefonier mal mit meiner Cousine und frag so ganz unverbindlich, welchen Adventskalender sie dieses Jahr so gefunden hat und vor allem wieviele.

Einen schönen Nikolaus so ganz ohne Sixpack und Muskelpack wünscht Euch Euer Frollein, das jetzt gespannt ist, was sich hinter den Türchen so verbirgt (aaaah Titten, die Schokolade ist aber in Herzform, das finde ich jetzt aber ein bisschen inkonsequent))

Montag, 24. November 2014

Frollein Eves Kolumne für die Weight Watchers Teil 3

Die Jäger des verlorenen Sättigungsgefühls

in der letzten Kolumne waren wir ja im Urlaub, das Sättigungsgefühl und ich, nur jeder an einem anderen Urlaubsort, Sie erinnern sich. 
Und jetzt, so nach unserem Urlaub, haben wir uns zusammengerissen. Aber wie soll ich sagen? Um es einmal mit einem Facebook-Beziehungsstatus zu formulieren: "Es ist kompliziert". Jetzt echt.
Unsere Beziehung erinnert mich sehr an Liz Taylor und ihre zahlreichen Ehemänner. 
Beim Frühstück schatzen und spatzen wir uns noch. 
Das Sättigunggefühl sagt liebevoll "Hach, ein Semmelchen (für die nichtbajuwarischen Mitleser: Brötchen!) reicht doch, Schatz." 
Ich: "Du hast so recht, Spatz, ein Semmelchen ist genug, schau wie satt ich bin." 
Aber ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, je länger der Tag, desto größer werden die Augen proportional zum Magen.
Und vor allem Abends liegen wir uns in den Haaren, also soweit ein Sättigungsgefühl Haare hat. Da ist dann Schluß mit Schatzi und Spatzi.
Abends schaut die ganze Sache dann so aus, dass ich nach getaner Arbeit auf meiner Couch rumlümmel und einen ganzen Bären essen könnte, mit Ohren. Das Sättigungsgefühl sitzt neben mir und mäkelt an mir rum. "Von wegen einen ganzen Bären essen, mit Ohren. Eine Schüssel Blaubeeren reicht, Schatzzzz" (jetzt wird die Aussprache schon weniger lieblich, kennen Sie das, je größer die Beziehungsgewitterwolken, desto schärfer die "z"s bei Schatz und Spatz, und das "i" ist gleich ganz weg). Der Schatzzzz hat aber echt Hunger und größere Augen als der Magen und schon mal gar keine Lust auf Diskussionen. Das Ende vom Lied ist, ich esse einen ganzen Bären, nur ohne Ohren und danach noch eine Schüssel Blaubeeren, während das Sättigungsgefühl mit den Worten "Du machst doch eh, was Du willst!" die Scheidung will. Dumm gelaufen, wirklich. Das schlechte Gewissen ruft an und sagt "Das kannst Du doch nicht machen, hörmal." Und ich knicke ein.
Und bin auf einmal auch der Meinung, dass ein ganzer Bär jetzt doch nicht hätte sein müssen und ich das mit dem Bärenhunger auch anders hinkriegen kann, wenn ich mir Mühe gebe.
Und um das geht es, liebe Leser, ums Mühe geben. Wie in einer gut laufenden Beziehung im zwischenmenschlichen Bereich, muss man sich auch mit seinem Sättigungsgefühl ein bisschen Mühe geben. Dann läuft das nämlich auch. Dann ist Schatzi und Spatzi all day long. Dann macht sich das auch auf der Waage mit einem feinen Minus bemerkbar. Auch ein bäriges Gefühl. 
Ich muss aber zugeben, ich tu mich da schon ein bisschen hart manchmal, vor allem, wenn etwas wirklich gut schmeckt. Dann zu sagen "Ich bin satt" und aufzuhören ist echt eine ziemliche Herausforderung, der ich manchmal gewachsen bin, manchmal eben nicht, ich bin schließlich ein Fresssack und ein Genusssack. 
Oder eben im Restaurant, da kommt meine Gartenzwergmentalität wieder durch "Schließlich hab ich dafür bezahlt, da lass ich doch nicht die Hälfte liegen". Dafür hat sich aber eine Lösung gefunden, ich nehm die Hälfte jetzt in meinem Magen mit, die andere lasse ich mir einpacken. Funktioniert ohne Probleme. Der Gartenzwerg in mir nickt zufrieden, das Sättigungsefühl nennt mich wieder Schatzi ohne scharfes z und mit i. Und ich bin ein bisschen stolz auf meine Disziplin.Ha!
Das könnte ich doch glatt gleich mit ein bisschen Sport verknüpfen. Was daraus geworden ist, lesen Sie dann in der nächsten Kolumne.



Herzliche Grüße,
Ihr Frollein Eve Schatzi, das sich gerade zufrieden mit dem Sättigungsgefühl eine Schüssel Blaubeeren teilt

Sonntag, 23. November 2014

Frollein Eves Modezeichnungen 1

Guten Morgen, Wochenendblogleser,

heute mal wieder ein Bild. Aquarell und Fineliner auf Aquarellblock. Die Musik dazu: "Best of Swing".


Euer Frollein leicht wie eine Zeichenfeder

Freitag, 14. November 2014

Dr. Grafik and Mrs Write

Hallo meine lieben Blogleser,

heute gibts mal wieder was auf die Augen. Wie Ihr ja vielleicht wisst, bin ich ja nicht nur ein Schreibefräulein, sondern auch im Bereich Illustration zuhause. Dr. Grafik and Mrs Write sozusagen. Und ich habe beschlossen, Euch jetzt hier auch ab und zu mit meinen Illustrationen zu belästigen. ;)
Heute in der virtuellen Auslage: Modegrafiken. Das Metier aus dem ich komme und das ich auch sehr liebe. Et voilà. ;)




Euer Frollein Pinselschwung und Zeichenstift

Donnerstag, 6. November 2014

Reklame - weil bald wieder Weihnachten ist

Ah! Hoert Ihr es auch schon, liebe Leser, das Purzeln der Schokoladenstueckchen in den Adventskalendern, wenn man sie schuettelt? Wie man die Adventskalender hinterruecks unbemerkt leerfressen kann, habe ich Euch ja schon verraten. Und dass Weihnachten bald wieder vor der Tuer steht jetzt auch. ;)
Ich hab ja ganz uneigennuetzig einen prima Geschenktip fuer Euch. Werdet Ihr es erraten? Mein Buch, jetzt aber ganz ueberrascht tun, gell. Es ist naemlich wirklich ein Spitzentip habe ich mir sagen lassen und die Freude beim Auspacken war gross. Natuerlich gibts wieder eine entsprechende Reklame dafuer und auch gleich einen Link, wo Ihr es bestellen koennt. Noch besser waere es, das Buch beim Buchhaendler vor Ort zu bestellen, Ihr wisst schon, Regionaldenken und so. Aber fuer die Faultiere hier ein Link sogar mit Leseprobe:
http://www.thalia.de/shop/home/suche/;jsessionid=754AB5190494DEF636D548349C431771.tc2pc?sq=Frollein+Eve&sswg=ANY&timestamp=1415286725537

Das Buch gibts auch beim Versandhandel mit dem grossen A, aber die anderen Alternativen sind mir lieber. Und jetzt die Reklame:




















Euer Frollein mit den guten Geschenkideen, das von seinem Foen bis jetzt ausser heisser Luft noch nichts geschenkt bekommen hat, das ist aber echt fies, mpf

Dienstag, 4. November 2014

Hipsterschablonen

Hallo liebe Leserschaft,

vor Kurzem war ich auf einer Veranstaltung, auf der ziemlich viel Hipstervolk anwesend war. Zu erkennen am Einheitslook, die Wissenschaftler, die Dolly das Schaf geklont hatten, wuerden sich heute wohl immer noch am Wissenschaftskopf kratzen und sich fragen, wie das denn sein kann, dass das mit dem Schaf nicht geklappt hat, aber irgendein Fuchs es wohl geschafft hat, Maenner um die 30 durch die Klonbatterie zu jagen. Also nichts gegen den momentan grassierenden Hipsterlook. Ich bin ja ein Fan der 30er Jahre und die Frisuren, die das maennliche Hipstervolk momentan auf dem Hipsterkopf traegt, entsprechen genau meiner Vorstellung davon, wie eine Frisur aussehen soll. Echt schoen, wirklich. Dazu auch passende Brillengestelle und nicht mehr diese unsaeglichen Breitschaedelnerdbrillen. Leider aber auch Vollbaerte, obwohl die nicht mehr so nikolausartig lang sind, von daher fuehle ich mich auch nicht mehr gezwungen, vor jedem Hipster ein Nikolausgedicht mit einem Bravigesicht aufzusagen. Dazu das legendaere Holzfaellerhemd, eine gut geschnittene Jeans und schwere Arbeitsstiefel. Fertig ist der Hipster. Jetzt bin ich aber einigermassen friedlich, weil sie ja teilweise in meinen Augen schon gut aussehen, was ich aber kacke finde ist, dass da nichts dahinter ist. Ich kleide mich bewusst oft im Stil der 30er, weil ich mich einfach damit identifiziere und damit auch was anfangen kann. Im Gegensatz zum Hipstermann. Der traegt das, weil man es gerade traegt und ich bin mir sicher, dass er vor der Frollein-Eve-Favoritenfrisur bestimmt einen Justin-Bieber-Gedaechtnisschwollschaedel hatte, weil man das eben damals so getragen hat. Und das gibt schon wieder ein dickes Minus auf dem Stilkonto. Da kann er noch so einen schoenen Frisurenkopf haben, der Hipster. Er nervt einfach. Durch seine nicht vorhandene Eigenstaendigkeit, dieser Trendlemming. Aber solange er noch diesem Trend hinterherhipstert, schaue ich ihn mir halt an. Gibt Schlimmeres. Was ich mich aber frage ist, wo das weibliche Pendant hin ist. Sind das immer noch diese Maedchen mit dem komischen Bommel auf dem Kopf, den Leggins und den Nerdbrillen? Oder tragen die jetzt auch Vollbaerte und Hemden und Jeans und schwere Stiefel? Also mal alle Hipster maennlich wie weiblich durch die Schablone gepresst und sie unterscheiden sich jetzt so gar nicht mehr? Gar nicht mal so abwegig, was ;)? Aber solange sie alle diese coolen Frisuren haben (wer hat damit eigentlich angefangen) ist es mir ja wurst. So, und ich geh jetzt, ein bisschen Trendlemminge anglotzen.

Einen schoenen Tag wuenscht Euch Euer Frollein Frisurenfan, das die Hipster mit Freude anglotzt, solange dieser Trend eben mal anhaelt.
Ach ja, ich hab jetzt eine Tastatur ohne Umlaute, deshalb die fehlenden aes und ues und oes.

Dienstag, 28. Oktober 2014

Stürzstrumpfhosen

Meine lieben Damen, Balletttänzer und Robin Hood,

ich glaube, Ihr kennt das Problem. Heute wieder geschehen. Jetzt kommt ja der Winter, der liebliche Gesang der Laubbläser hat ihn ja schon angekündigt. Und mit dem Winter kommen auch wieder die Winterstrumpfhosen, die sind dicker als die Frühlings- und Herbststrumpfhosen. Und wurden schon lange nicht mehr getragen, war ja schön draußen. Heute habe ich mir eine davon aus dem Schrank gefischt und mich schon gewundert, warum sie so weit hinten war. Schöne Struktur, schöne Farbe, also anziehen, das Ding. Und ab damit in die Stadt. Und dann gings schon los. Nicht etwa schon daheim, nein, das wär ja langweilig. Dieses hinterlistige Beinkleid fängt natürlich erst auf dem halben Weg an plötzlich, ja plötzlich, immer weiter nach unten zu rutschen. Einfach so. Sehr schön, hab ich mich gefreut, ich hatte es nämlich auch noch eilig und beide Hände voll. Vielen Dank, Du textiles Miststück. Und was macht man da, auf der Hälfte der Strecke, mit vollen Händen und einer Strumpfhose auf halbmast? Richtig, man geht wie der Hulk! Pittoresk und absolut damenhaft, wie im Benimmbuch. Grün war sie ja auch noch. Passt schon mal. Also den Hulkwalk in die Stadt gemacht. Im Kopf die wüstesten Bilder, was man mit einer meuternden Strumpfhose so alles anstellen kann zur Strafe für unerlaubte Fluchtversuche in der Innenstadt. Irgendwann hatte ich die Hände wieder frei und mich auf den Rückweg gemacht. Diesmal nicht wie der Hulk, sondern wie jemand, der offensichtlich seine Strumpfhose festhält, damit sie nicht abhaut. Ebenfalls sehr pittoresk und damenhaft, aber dafür mit einem Gesichtsausdruck wie der Hulk. Daheim habe ich dann das mit der Strumpfhose gemacht, was auch der Hulk damit machen würde: fein säuberlich wieder in den Schrank gelegt. Ins hinterste Eck, damit man die Rutscherei wieder vergisst bis zum nächsten Anziehen. Und falls Ihr mal in der Innenstadt eine Frau mit grüner Strumpfhose und bösem Gesichtsausdruck seht, die läuft wie ein Sumoringer, dann bitte einfach nicht ansprechen von wegen "Jetzt weißt Du, warum sie nicht vorne im Schrank lag, was?" und schon gar nicht "Haben wir wieder die Klamotten eine Nummer zu klein gekauft?", gell. Sonst werd ich zum Hulk! Ha!

Euer Frollein mit dem textilen Goldfischgedächtnis, das jetzt noch mal ganz undamenhaft wie der Hulk in den Schrank hineinbrüllt

Sonntag, 19. Oktober 2014

Frollein Eves Kolumne für die Weight Watchers Teil 2

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der letzten Kolumne habe ich Ihnen doch versprochen, mich näher mit dem Sättigungsgefühl zu beschäftigen, damit ich meine Hose davon abhalte, mich weiterhin zu piesaken, indem sie mich da zwickt, wo die Sonne niemals hinscheint. Apropos Sonne. Wir waren nämlich im Urlaub, das Sättigungsgefühl und ich. Dummerweise nicht am selben Urlaubsort, das habe ich aber erst beim täglichen Frühstücks- und Abendbuffet festgestellt. Dafür hat sich der Schweinehund als Urlaubsvertretung für das Sättigungsgefühl aufgedrängt. Wirklich jetzt, ich hab ihn nicht eingeladen. Sind Sie schon mal mit Ihrem Schweinehund an einem Buffet entlanggegangen? Und mussten Sie tatenlos und mit großen Augen zusehen, wie dieser Unhold Ihnen den Teller so vollschaufelt, dass die Zugspitze dagegen wie ein Maulwurfshügel aussieht? Also so was! Anfangs haben wir ja noch diskutiert und ich habe ihn an den Schweinsohren Richtung Salatbar gezogen, aber irgendwann hat er mich an meiner Zwickhose gepackt und Richtung Dessert gezerrt, mir das Dessertschälchen (ok, Schale) wie ein Irrer vollgeladen und für das schlechte Gewissen ein Stückchen Melone auf die sandburggroße Tiramisuportion gesetzt.

Wo ich schon von schlechtem Gewissen spreche ... das war nämlich auch gleich mit dabei, hier, im Urlaub. Aber nicht beim Buffet, das schlechte Gewissen geht nicht zum Buffet, das schlechte Gewissen wartet im Zimmer vor dem Spiegel in Deinem Bikini, bist Du wiederkommst. Und tätschelt Dir fröhlich die Röllchen, während der Schweinehund laut schnarchend ins Fresskoma gefallen ist. Aber hey, es ist ja Urlaub, und ich finde da darf man sich auch wirklich mal was gönnen, es ist ja nicht so, dass zuhause im Alltag täglich prächtige Frühstücks-und Abendbuffets darauf warten, von Deinem Schweinehund leergeräumt zu werden. Ich empfinde es als Teil des Urlaubsgenusses, mir soviel vom Buffet zu nehmen, wie ich möchte und bin neugierig auf die Köstlichkeiten fremder Länder. Es würde mich eher nerven, mich grantig zusammenreissen zu müssen. Dann renn ich halt ein bisschen mehr rum, ist ja Urlaub, ich hab ja Zeit. Und wenn es wieder Richtung Heimat geht, dann nutze ich im ersten Treffen nach dem Urlaub die Option „O.W.“ - ohne Wiegen und kehre dann wieder in die alten Muster der vernünftigen Ernährung zurück, was mir komischerweise im Urlaub sehr schwer fällt, zuhause aber relativ leicht von der Gabel geht.

Und nach zwei Wochen ist wieder alles ok, die Zwickhose zwickt nicht mehr, die Sonne scheint mir auf den Salat und ich streite mich nicht mehr mit dem Schweinehund um die klebrigsten Süßigkeiten. Jedenfalls nicht mehr bis wir gemeinsam auf das nächste Buffet zusteuern, im nächsten Urlaub. Aber bis dahin habe ich ja noch Zeit, mich mit dem Sättigungsgefühl zu beschäftigen. Und zwar ab morgen, das versprech ich Ihnen und auch unserem Coach. Großes Schweinehundehrenwort. Was daraus geworden ist, erzähle ich Ihnen dann in der nächsten Ausgabe.

Herzliche Grüße, Ihr Frollein Eve, das gerade vor dem Schweinehund flüchtet, der noch eine Packung ziemlich fieser

Kekse aus dem Urlaub gefunden hat, uiuiui

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Wortwörtliche Mißverständnisse und das Hintertürchen im Adventskalender

Hallo liebe Leser,

ich habe gerade wieder meinen Eintrag "Katzenschreck" überflogen und musste bei dem Bild, das ich als Kind im Kopf hatte, als die Oma mit besorgter Miene meinte, dass die Katze Knoten bekäme, wenn man sie nicht bürstet, nochmal gscheit lachen. Ich spreche hier nicht von der erwachsenen Vorstellung von kleinen filzigen Knoten im Fell, sondern davon, dass die Katze selbst Knoten hätte, also wie ein Taschentuch oder ein Seil und mich gleichzeitig gefragt, ob sie vielleicht auch Schleifen bekommen könnte, weil das sieht doch viel schöner aus als so ein paar schnöde Knoten. Nun gut, jetzt bin ich erwachsen und Knoten sind nicht gleich Knoten und den Unterschied zwischen Swing und Swinger kenne ich nun auch. Aber ich kann mich noch ziemlich genau an die Mißverständnisse als kleines Frollein erinnern. Da habe ich mich nämlich mal gefragt, was denn der Meier bei uns auf dem Dach will, als mein Papa gesagt hat "Da steigt uns aber dann der Meier aufs Dach" weil da ist ja nix los, ist halt hoch, aber ansonsten nix geboten. Aber wenn er meint, der Meier, dann soll er uns halt aufs Dach steigen.
Kurz darauf sind wir gleich noch höher hinaus, also nicht der Meier aufs Dach, sondern wir auf einen Berg hinauf. Familienausflug in die Berge. Die Vorankündigung, dass wir so hoch hinaufsteigen, dass wir in den Wolken wären (das hat meine Mama gesagt, gell) hat mich als Kind so fasziniert, dass ich schon fast bergauf gerannt bin, um mich dann oben, in den Wolken, gemütlich auf eine draufzusetzen und dann mit den Händen darauf herumzupatschen, weil was aussieht wie Watte, muss sich auch so anfühlen. Oben allerdings hat man gar nichts mehr gesehen, nur Nebel. Etwas mißgestimmt habe ich mich bei meinen Eltern danach erkundigt, wo denn jetzt die Wolken wären und sie meinten "Wir stehen mitten in einer drin". Dieser ranzige Nebel sollte also eine Wolke sein. Jetzt echt! Mann war ich sauer, nix mit Wattepatschen und auf Wolken springen! Mein Gesicht war dann so lang wie der Abstieg, da konnte auch ein auftauchendes Murmeltier nichts mehr zu meiner kindlichen Belustigung beitragen. Ich fühlte mich gefoppt.
Und wenn wir schon mal bei der Kindheit sind, dann verrate ich Euch auch gleich meinen miesen Adventskalendertrick. Wenn Ihr Euren Kindern also mal eins auswischen wollt oder gerade keine Schokolade im Haus ist, der Adventskalender aber schon, dann folgt bitte meinen Anweisungen, aber verratet es nicht Eurer Mutter, denn die könnte Eure schokofinsteren Pläne durchkreuzen ;).
Denn dieses Wochenende kamen ja wieder Dinge ans Licht. Kindliche Kleinkriminalitäten quasi. Es fing ja ganz harmlos an mit einem Familienausflug übers Wochenende nach Krumau (da gibts keine hohen Berge mit nebligen Beschisswolken). Mit Sack und Pack und Eltern und Bruder und der Cousine samt Mann. Nach kübelweise Knoblauchsuppe und Bier wurden in einer urigen Kneipe die ollen Kamellen von früher ausgepackt. Was habe ich gelacht, hahaha, bis sie auf den Adventskalender zu sprechen kamen. Da hat mir mein schlechtes Gewissen gleich mal ins Bier gespuckt ;). Weil die Beteiligten an der kleinkindlichen Schurkenaktion von damals nämlich alle mit am Tisch saßen. Meine Mutter, meine Cousine und ich. Uiuiui, das ist mir ja jetzt noch peinlich, das war nämlich ganz schön gemein damals.
Die Freude eines kleinen Kindes in der Vorweihnachtszeit ist ja der Adventskalender mit Schokoladenfüllung. Ich mochte die Schokolade da drin so gerne, dass ich sie am liebsten sofort komplett rausgefräst hätte, aber dann wär ja die Freude die restlichen 23 Tage dahin. Aber als Kind ist man ja auch nicht blöd. Die Szenerie: Frollein Eve in klein mit ihren Eltern zu Besuch bei der Tante und dem Onkel mit der Cousine. Man muss dazu sagen, dass wir ungefähr im selben Alter, also auch Spielkameraden waren. Und es war Adventszeit und wir hatten an dem Tag beide einen Schokoladenadventskalender geschenkt bekommen, den ich den ganzen Abend über schon angegeiert hatte. An diesem Tag war ich auf meine Cousine stinkig, weil sie eine Lerche war (ein Frühzubettgeher), ich eine Eule (ein Spätzubettgeher) und ich mit ihr noch spielen, sie aber schlafen wollte. Das hat mich sehr erbost. Also habe ich mir mein Schurkenkostüm angezogen und bin in einem unbemerkten Moment in ihr Kinderzimmer geschlüpft. Da stand dann ihr Adventskalender. Noch voll. Noch, weil wer so früh ins Bett geht der ist ja selber schuld, wenn ihm die Schokolade weggefressen wird. Pah, habe ich mir gedacht. Aber da es natürlich strategisch ungünstig wäre, alle Türchen aufzureissen, um an die Schokolade zu kommen, hatte ich einen kindlichen Geistesblitz. Ich habe hinten in den Kalender ein kleines Loch gerissen und ihn so lange geschüttelt, bis Stück für Stück der Inhalt raus und in meinen Magen hineingefallen ist. 24 Stück später habe ich ihn wieder an die selbe Stelle hingestellt und er sah genauso aus wie vorher, war halt ein bisschen leichter. Vollgestopft mit Schokolade und mindestens 3 Meter größer vor Schurkenstolz bin ich in die Küche und wollte meine Mutter einweihen, weil bitteschön, soviel Kreativität und Schlauheit muss doch gelobt werden. Das Lob sah dann so aus, dass ich meiner Cousine meinen Adventskalender geben musste und ihren mitnehmen durfte. Gemein, nicht?!
Etwas mißmutig habe ich die folgenden 24 Tage bunte Bildchen hinter einer leeren Plastikform angeglotzt.
Das war jetzt nicht so schön. Hätte ich doch bloß nicht gepetzt.
Naja, aber jetzt bin ich halt schon groß, kann mir meinen eigenen Adventskalender kaufen, oder meinetwegen auch 24, für jeden Tag einen, weiß, dass Katzen keine richtigen Knoten bekommen, dass niemand uns jemals aufs Dach gestiegen ist und dass eine Wolke ohne mit der Wimper zu zucken sagen kann "Es ist nicht so, wie es aussieht, Schatz." ;).

Euch wünsche ich ein schönes Wochenende,
Euer Frollein Fresssack im Schurkenkostüm mit bunten Bildchen

Dienstag, 30. September 2014

Frollein Eves Kolumne für die Weight Watchers

Hallo liebe Leser,
ha, manchmal bringt das Hüftgold Glück. Ich bin ja ein Fresssack, ein ziemlicher sogar. Blöderweise bleibt das dann irgendwo mal immer hängen. Meist da, wo man sitzt. Und da mir mein Heck ein bisschen zu breit geworden ist, ich aber jetzt kein Typ für FDH (Friss die Hälfte) bin, von sogenannten Crashdiäten schon mal gar nix halte und irgendwelchen Pulvermixgetränke ausser der Ahoibrause nix abgewinnen kann, bin ich halt zu den guten alten Weight Watchers gegangen. Das Konzept leuchtet mir ein und ich hab mir gedacht, da gehn wir jetzt hin, mein Heck und ich. Was wir auch getan haben und was dabei rausgekommen ist, ist eine Kolumne. Eine offizielle. Für das Weight Watchers Center Nürnberg. Das möcht ich Euch natürlich auch nicht vorenthalten, mit was man sich da so rumzuschlagen hat. z.B. mit SM-Tagen. Nein, nicht was Ihr denkt, Ihr 50 Shades of Grey-Leser, haha, ertappt, was? Aber lest selbst, voilà:

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich muss Ihnen gestehen: ich bin eine Wiederholungstäterin. Eine Wiederholungstäterin mit Sternzeichen Fresssack und Aszendent Nimmersatt. Naja, wenn es nach mir ginge, würde ich immer noch in Kleidergröße 40 stecken, aber mein Schweinehund und mein Sternzeichen nehmen das nicht so streng und sind der Ansicht, dass das doch nicht nötig wäre.
Ich aber schon, ich fand Größe 40 damals nämlich gar nicht mal so unpassend. Und nein, es war kein Neujahrsvorsatz, wieder ins Treffen zu gehen, es war meine Hose. Wissen Sie, was sich diese stoffgewordene Gemeinheit erlaubt hat: eines Abends saßen wir so ganz gemütlich auf dem Sofa und da fing sie an, mich zu zwicken und zu würgen, einfach so. Plötzlich! Frechheit, nicht? Ich war auch ganz schön stinkig und habe zurückgezwickt, und nicht, dass sie das irgendwie beeindruckt hätte. Sie hörte einfach nicht auf mit ihrer Zwickerei und ja, es könnte sein, dass ich mir und Ihnen jetzt in die (Hosen)tasche lüge, sie hat nicht von heute auf morgen gezwickt. Es war ein schleichender Prozess. Und irgendwann war das Mass bzw. der Hosenbund voll und darum sind wir jetzt wieder hier im Treffen, mein verbreiterter Heckbereich,
meine Zwickhose und ich.
Es hat sich viel getan bei den Weight Watchers, seit ich das letzte Mal hier war und gleich zu Anfang habe ich schon mal gründlich etwas missverstanden: die SM-Tage. Eine Forumsleserin hat mir viel Glück bei meinem ersten SM-Tag gewünscht.
Ich dachte erst „Wie meinen? Also wirklich!“ und sah mich schon mit einer neunschwänzigen Rübe und einer
Nietengurke in der Küche das Obst verkloppen, aber dann ist mir eingefallen, dass sie damit wohl die SattMacher-Tage meinte. Ach so, hören Sie mal, ich bin neu, da kann man schon mal so einen zweideutigen Ausdruck anders interpretieren, nicht? Und weh getan hat er auch nicht, der SattMacher-Tag. Weder mir, noch dem Obst. Es hat sogar relativ gut funktioniert, auch wenn ich ihn ein bisschen umgemodelt habe, von Aufhören-zu-essen-wenn-man-satt-ist zu gleich-vonvornherein-weniger-kochen-und-damit-auch-essen. Hat super funktioniert :).
Aber das mit dem Sättigungsgefühl muss ich echt noch üben, denn, geht es Ihnen genauso? Wenn ich den Satz „Essen, bis man satt ist“ höre, dann blinkt sofort ein „All you can eat“ - Schriftzug in Neonfarben vor meinem inneren Auge auf und ich sehe mich schon mit wedelnder Gabel in einen Zuber voller Spaghetti (o.k., Vollkorn ist auch in Ordnung) hüpfen und mir ordentlich den Wanst vollhauen. „Nein, nein“, bremst mich dann unsere Coachingdame und markiert mit den Händen die Stelle am Oberbauch mit den Worten „bis hierhin fühlt man sich satt, nicht bis hierhin“ und verschiebt die Hand nach oben zum Hals. Mein Schweinehund und ich wären aber gerne bis über beide Ohren satt. Ich befürchte aber, dann wieder
von meiner Hose zur Raison gezwickt zu werden. Na gut, ich probier‘s aber trotzdem, wirklich. Und der Erfolg lässt sich ja bekanntlich messen bzw. wiegen. Das leuchtet mir ein, zwar noch nicht ganz in Neonfarben, aber zumindest als Silberstreif am Hosenbundhorizont. Und den gilt es jetzt anzupeilen. Was daraus geworden ist, das erzähle ich Ihnen dann in der nächsten Ausgabe.
Herzliche Grüße,
Ihr Frollein Eve, das hochkonzentriert im imaginärem Spaghettizuber versucht, nicht bis zum Hals sattzuwerden





Dienstag, 2. September 2014

Frollein Eves ungeheimes Reisetagebuch - Teil 1

LONDON

ja öha, ich hab mich jetzt hier ein paar Wochen nicht blicken lassen, liebe Leserschaft. Aber nicht, weil ich keinen Bock hatte, sondern weil ich gar nicht da war. Ich war nämlich im Urlaub. Und da war es schön, da will ich wieder hin! Natürlich macht die Schreiberei auch im Urlaub keinen Urlaub und drum habe ich auf wilden Zetteln und Fitzeln und Parfumprobeschnipseln die Abenteuer im Ausland festgehalten, weil ich nämlich kein Reisetagebuch hatte. Das steht jetzt auf meinem Weihnachtswunschzettel, also liebes Christkind, falls Du das hier liest …
So und jetzt belästige ich Euch mit meinem ungeheimen Reisetagebuch, zum einen, weil viele Leute gefragt haben, wie es denn im Urlaub war, ich aber meine maulfaulen Wochen hatte und sie sich mit „schön“ nicht zufrieden geben wollten, zum anderen weil vielleicht einige Tipps und Tricks auch für die Außenwelt ganz interessant sein könnten. Ich wäre zum Beispiel ganz froh gewesen, wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass das Verkehrsaufkommen um den Oxford Circus Nachts um drei rum ungefähr so groß ist wie in der Kleinstadt, in der ich aufgewachsen bin und das ziemlich knifflig werden kann, sich da ein Taxi zu organisieren, wenns pressiert.

Aber erstmal zum Anfang … das Kofferpacken ist nämlich auch eine knifflige Angelegenheit, vor allem, weil Wetter.com ein elender Lügenbold ist und es noch lange nicht sonnig und warm sein muss, nur weil Wetter.com das einen Tag vor Abflug behauptet. Auch darf man nicht zuviel einpacken, weil es doch sein kann, dass man, wenn man den Zielort erreicht hat, das eine oder andere Teil findet, das unbedingt mit nach Hause fahren möchte. Vor allem wenn man nach LONDON fährt.
LONDON ist meine große Liebe, was Großstädte betrifft. Mit Prag dagegen kannst Du mir in den Frack steigen. Meinem Vater wiederum kannst Du mit London in den Frack steigen, was auf einem Familienfoto auf dem Trafalgar Square sehr gut zu sehen war. Sein Gesicht war ungefähr so lang wie mein Gruftimantel, in dem ich mit dem breitesten Grinsen der Stadt steckte. Dafür findet er Prag super. Wo die Liebe hinfällt, das ist wie im wahren Leben.
Seit ich mit 17 das erste Mal englischen Boden betreten hatte, war mir klar, dass ich mich verliebt hatte, in Land , Leute und ganz besonders in London. Seitdem war ich etwa 30 x da (ich habe eine zeitlang in England gearbeitet, ca. 2 Stunden von London entfernt und bin fast jedes Wochenende hin, deshalb) und jedes Mal hat es die Stadt wieder geschafft, mich mit unerwarteten schönen Eindrücken zu überraschen. London hat mich noch nie enttäuscht und ich freu mich immer wie ein kleines Kind auf seinen Geburtstag, wenn ich wieder hinfliege. Aber langsam muss ich mal ein Wörtchen mit dem Bürgermeister reden, überall bekommen treue Besucher einen Zinnteller geschenkt, wenn sie das 20x hintereinander da waren. Und where is my fucking Zinnteller???

Aber jetzt nehm ich Euch mal mit auf die Reise.
DONNERSTAG:
Abflug – Camden Town
Der Flug:
Abflug zu humaner Zeit. Halb zehn. Passt. Treffen mit C. beim Check- In- Schalter.
C. ist seit Unitagen eine meiner engsten Freundinnen, von daher sind wir ein fein eingespieltes Urlaubsteam und ich könnte mir keine bessere Reisebegleitung für diese Stadt vorstellen (ausser meinen Mister natürlich, hüstel). Eingecheckt. No Problem. Sicherheitskontrolle. No Problem.
Kichernd an die Zeit gedacht, als wir uns immer aus dem Korsett schälen mussten, weil es durch die Metallstäbe gar so arg gepiepst hat. Und Schuhe ausziehen klar, das waren ja Waffen. Heute reisen die Damen stilvoll, aber bequem. Boarding. Zur großen Freude hatte C. genau den Sitz neben mir. Flug angenehm. Ryanair. Bis vor kurzem hatte ich keinen Bock mit Billigfliegern zu fliegen, erstens weil ich finde, dass man sich durch das nicht vorhandene Platzangebot fühlt wie beim Teambobfahren in einem Schlitten mit 200 Leuten und zweitens weil der Service, falls etwas sein sollte, nicht gut ist (damit meine ich nicht den Service an Bord, sondern die telefonische oder mailtechnische Erreichbarkeit). Spätestens seit meiner Erfahrung mit der Lufthansa bzgl. Umbuchung oder Flugstornierung und die damit einhergehende Erreichbarkeit ein paar Wochen vorher ist das allerdings Jacke wie Hose und Ryanair doch keine so schlechte Alternative. Wenn man gerne Bob fährt.
Ankunft Stansted. Tipp: Um nach London zu kommen statt Stansted Express oder den von Ryanair angebotenen Busservice bei Terravision buchen. Busfahrt 8£, Dauer ca. eine Stunde. (Stansted Express knapp 50 Minuten und 24 £). Beide kommen in Liverpool Street Station an.
Für die U-Bahn und das Busnetz empfiehlt sich, wenn man öfter in London ist, der Kauf einer Oystercard. Günstigste und schnellste Variante.

Das Hotel: 
hat C. ausgesucht, bin begeistert! Hotels in London sind ja immer so eine Sache. Das kann schnell mal zugig oder laut oder abgeschubbert sein, auch wenn man es bei dem Preis , den man dafür bezahlt hat, manchmal nicht vermuten möchte. Aber dieses Hotel, dieses Hotel, ja, das war schön. St. Georges Hotel nähe Oxford Circus. Zimmer im elften Stock mit Blick über London. Geschmackvolle Einrichtung, schönes Bad. Und der Frühstücksraum im 15. Stock mit noch mehr Blick über London. Und einem Expressflitzeaufzug, der von 0 auf 15 in ein paar Sekunden fährt, ohne Zwischenstopp. Erstmal ein paarmal auf-und abgefahren. Kleinstadtmensch in der Großstadt eben. Sehr geil! Und immer wieder schön die in den Zimmern bereitgestellten Tee-oder Kaffeeutensilien. Erstmal Tea Time und dabei überlegen, was man als nächstes anstellt.  
 












Camden:
Na, wo treiben sich zwei feine Damen, die ihre Wurzeln in der Gothic bzw. Metalbewegung haben am liebsten rum, immer noch und immer wieder? CAMDEN. Unbedingt. Eigentlich könnte man zwei volle Wochen ausschließlich in Camden verbringen und man würde sicher immer noch was Neues entdecken. Camden ist für mich London pur.
Ich liebe diesen Mischmasch aus abgerockten Läden, Tourifallen, Schnickschnack, Design, Freßmeilen, Alt und Neu und Sonderbar. Meistens geht’s direkt zu den Stalls hinter der Brücke. Da wo die kleinen Läden sind. Halt, nein, vorher noch ein Zwischenstopp in einem Laden entlang der Hauptstraße. In diesem Laden habe ich 1997 mal ganze vier Stunden gearbeitet. Eine Freundin und ich haben damals beschlossen, unseren Rückflug verfallen zu lassen und uns noch länger in der Stadt herumzutreiben. Da aber unser Budget langsam zur Neige ging mussten wir uns Jobs suchen und als Verkäuferin in diesen Läden wirst Du täglich bezahlt, von daher ideal. Konnte ja nicht wissen, dass der Ladeninhaber einen Vogel hatte. Also hin, brav vorgesungen, eingestellt, am nächsten Tag im wüstesten Outfit dort aufgeschlagen, gerade richtig für den Job. Erste Aufgabe: Leute von der Straße reinziehen, fand ich schon mal unangenehm, da ich es selber nicht leiden kann, wenn mich jemand auf Biegen und Brechen irgendwo reinlotsen will. Nächste Aufgabe, nachdem ich jemanden hereingelotst hatte, dessen Nase dem Patron nicht gefallen hat. Der Ladenbesitzer sitzt by the way auch heute noch wie ein dicker König neben seiner Theke, nur ist er ein bissl grauer geworden, ich glaube er hat sich seitdem nicht wegbewegt, wie auch das Sortiment. Anfang der 80er wohl Originalware gibt es immer noch dasselbe Zeug wie damals, in Originalverpackung. Definitiv einen Besuch wert. Also nächste Aufgabe: auswendig lernen, welche Bandshirts wo sind, kein Problem, waren ja nur ca. 580 Stück, gespickt mit der Order „Try to sell them everything!“ Ja ne, ist klar. Kann ich auch nicht leiden. Jemandem was aufzudrängen liegt mir fern, kann ich nämlich auch nicht haben. Erkenntnis, dass wir wohl nicht zueinanderpassen, der Shoppatrone und ich. Kurze Mittagspause im Kaffee gegenüber mit anderen wildoptischen Verkäuferkollegen. Die haben mir gesteckt, dass ich den Shopinhaber nicht zu ernst nehmen sollte, weil er spinnt „Don't worry, he's mental!“ Zum Ende der Pause hin wieder in den Laden rein, wollte was anprobieren, das ich dort gesehen habe. Ging klar. Hat aber nicht gepasst. Also hab ichs zurückgelegt.
Einsicht in die Spinnerei des Ladenbesitzers. „Where is the shirt?“
Frollein E: „I put it back.“
Ladenbesitzer. „No, you stole it!“
Frollein E: „No, I didn't. It is over there.“
Ladenbesitzer: „No, you stole it!“
Frollein E: „No, I didn't. It is over there.“
Ladenbesitzer: „No, you stole it!“
Frollein E: „Ja Herrschaft! No, I did not. It is over there.“
Ladenbesitzer: „No, you stole it!“
Geduldsfaden Frollein E: „Zong!“
Frollein E, plärrend: „No, I fucking did not steal it. It is fucking over there. And now it is enough! I go!“
Ladenbesitzer: „No, please don't go!“
Frollein E: „Yes I go!“
Ladenbesitzer: „No, please. Come on, shout at me. Shout at me.“
Frollein E. „Na, des kost extra! I go!“
Das waren meine glorreichen vier Stunden in einem Shop in Camden als Verkäuferin.
Nichtsdestotrotz liebe ich dieses Viertel und jetzt kommt mit zu den Stalls, ab ins Cyberdog.
Cyberdog und Psylo:
Muss man echt mal erlebt haben, eigentlich gibt es hier eher quietschbunte Neontechnoklammotten, also ganz mein Ding haha, aber der Laden ist trotzdem genial. Kuckt mal hier, bevor ich lang erklär.
https://www.facebook.com/cyberdogofficial
Die Musik und die Atmosphäre da drin sind genial und C. und ich wären sofort auf eine Technoparty gegangen, wenn denn eine gewesen wäre. War aber keine, darum sind wir weitergegangen. In einen anderen Shop in dem ich bis jetzt noch nicht war, aber ganz sicher beim nächsten Mal wieder reingehen werde. Auch wenn mir da nix passt. Weil die Schnitte da leider nicht für Sanduhren konzipiert sind, eher für gerade geschnittene Menschen. Bin ich nicht, leider, kacke in dem Fall wirklich.
Der Shop: Psylo. Das Konzept, das von vorne bis hinten gut durchdacht und auch umgesetzt ist: Urban Tribe. Will wieder nicht lang rumlabern: schaut hier:
http://www.psylofashion.com/
Was die ganze Angelegeheit so rund macht: Die Inneneinrichtung, die Musik, der Duft (in England ist alles beduftet, dazu später) Psylo hat einen eigenen Räucherstäbchendurft, der natürlich durch den Laden wabert, und natürlich die Klamotten. Geniale Schnitte, geniale Farben, geniale Details. Nur hat mir nichts gepasst. Eine Jacke wollte ich unbedingt haben, habe sie anprobiert und sie sah, äh ja, nicht so aus, wie an der Schaufensterpuppe. Und warum? Weil Schaufensterpuppen flach sind. Ich sag es mal mit den Worten des wirklich ebenfalls genialen Verkäufers: „ It is because of the blessings.“ Er hat Blessings (Segnungen) zu meinen Titten gesagt. Blessings! Wah, wie nett. Blessings, hihi. Auch ein paar andere Teile haben aufgrund der vor-oder rückseitigen Blessings nicht gepasst, was mir echt gestunken hat. Aber mei. Habe mich kurzfristig wieder in Gedanken in die 50er zurückgebeamt und bin zu dem Entschluss gekommen, dass die Marilyn, die Sophia und ich da bestimmt tütenweise was gefunden hätten und wir ja nichts dafür können, dass jetzt mal die androgynfigurigen Menschen an der Modereihe sind. Wer hat mit dem Schmarrn eigentlich angefangen?? Jedenfalls hat mir nichts gestanden. Gemein.
Wir sind dann noch durch den einen oder anderen Laden gestreift, aber diese beiden waren definitiv die am Erwähnenswertesten.

Fressmeile:
Immer wieder nett die Fressmeile in Camden, wo einen von Links und rechts die meist asiatischen Vor-Ort-köche zuplärren, dass man doch bei ihnen essen sollte. Gerne, immer der Reihe nach.

Zapfenstreich:
In mancherlei Hinsicht ist London nicht wirklich eine Großstadt. Bei den Öffnungszeiten z.B. Punkt sechs oder sieben werden die Ladentheken hochgeklappt und die Stalls eingezäunt und die verbleibenden Besucher rausgescheucht. Ok, dann sind wir halt gegangen, sehr widerwillig, wirklich. Zurück ins Hotel, die Nacht war schließlich kurz. Unterwegs noch ein paar dieser dreieckigen Sandwiches mit undefinierbarem Belag gekauft und den Blick auf das nächtliche London und die beleuchtete BBC genossen.


FREITAG:
U-Bahnstreik – Jo Malone – Vintageklamottenladen – Portobello Road - Soho

Frühstück im genialen Frühstücksraum des Hotels im 15. Stock mit Blick über London. Ich mag den Kaffee in den Hotels immer sehr gerne. Ich habe keine Ahnung ob es bei der englischen Metro einen speziellen „Hotelkaffee“ gibt, ich finde der schmeckt überall gleich, aber auch überall gleich gut. Also mit viel Koffein im Blut los zu Fuß, weil:

U-Bahnstreik:
Ja Hurra, das hat uns natürlich sehr gefreut zu erfahren, dass genau die Central Line, die wir eigentlich gebraucht hätten, um überall dahinzufahren, wo wir hinwollten, heute gestreikt hat. Dann haben wir eben unsere Pläne umgeschmissen und umdisponiert. Das hatten sie nun davon. Wir können auch anders! Ha!

Erstes Ziel in Laufweite: Jo Malone
Die Parfümerie. Weil wir beide so Parfumnasen sind. Ging ja schon bei der Ankunft in Stansted im Duty Free los. Ähnlicher Effekt hier. Brauche definitiv ein paar Arme mehr. Beim Verlassen des Ladens haben wir gerochen wie zwei Bordellbomber. Anschließend prima Platz in der U-Bahn gehabt (nicht die Central Line!)

Zweites Ziel: Vintageklamottenladen
Leider vom Ladenkonzept enttäuscht. Was Cyberdog und Psylo so gut hinbekommen haben, nämlich durch ein stimmiges Ganzes beim Kunden den sogenannten „Habenwill- Effekt“ in den Geldbeutel zu zaubern, hat das hier in dem Laden leider nicht geklappt. Schade. Auch wenn Swingmusik gelaufen ist und der Laden mit einigen alten Einrichtungsgegenständen ausgestattet war, hatte man dennoch das Gefühl, dass hier auch Handys, Krimskrams oder anderer Krimskrams verkauft werden könnte. Das macht einen großen Unterschied habe ich bemerkt, denn auch wenn wie bei Psylo nichts passt, möchte man dennoch irgendwas mitnehmen, weil man das Gefühl, das man in dem Laden hatte, mitnehmen möchte, man möchte Teil des Ganzen sein, und wenn man es mit den dort angebotenen Klamotten nicht kann, dann eben mit einem Armband oder den dort angebotenen Räucherstäbchen. Aber hier, nein, hier ist dieser Reflex nicht aufgetreten. Klar hab ich was anprobiert, ich bin ja wegen der Kleider gekommen. Aber jetzt kommt der andere Haken. Die beiden Verkaufsfräuleins waren wirklich nett und sehr bemüht, aber leider ein bisschen zu bemüht. Heisst, dass sie bei jedem Kleid, das ich anprobiert habe, in Jauchztiraden ausgebrochen sind. Das finde ich nicht gerade glaubhaft, vor allem, wenn Du aussiehst wie eine abgebundene Wurst. Und sie Dir immer noch jauchzend versichern, dass Du aussiehst wie Jessica Rabbits Zwillingsschwester. Ja, nur eben in Wurstform. Mädels, ich bin nicht blind und weiß ganz genau, wann ein Kleid gut sitzt und wann man es lieber lassen sollte, von daher macht es keinen Sinn, mir etwas anderes einreden zu wollen. Glaubwürdigkeit = 0 und mit einem schalen Gefühl verlässt man dann den Laden – ohne Kleid – und kommt sicher nicht zurück.

Portobello Road:
Über Umwege aufgrund der heute streikenden Circle Line zur Portobello Road und dem sich darauf befindlichen Portobello Road Market. Auch immer schön. Beim Stammuniformdealer endlich die Uniformjacke gefunden, nach der ich lange gesucht habe. (Sehr empfehlenswert, der Stand ist unter der Brücke kurz vor Portobello Green). Danach noch zu What Katie did, weil ich alter Hipsterjutebeutelträger den Whatkatiedidhipsterjutebeutel kaufen wollte. Geht da mal rein, weil hier funktioniert das Shopkonzept wieder. Sehr schöner, kleiner Laden.
Danach sind wir zurück ins Hotel, kurz mal wieder Sandwichabendessen, aber nur um uns kurz zu stärken und danach nachts in

Soho:
herumzuschleichen. Gut Soho ist groß. Das Soho, das ich meine, ist das Dirty Soho. Das mit den Stripläden. Vor allem die kleine Gasse mit dem Soho Book Shop. Ich weiß nicht warum, ich hab jetzt keinen Drang in einen Stripclub zu gehen, um mir anderer Mädchen Blessings anzusehen, aber ich mag die Atmosphäre in diesem Viertel, hier tobt das Leben, eine Mischung aus Nachteulen, Touristen, Gentlemen und Gangster. Und der Bookshop mit vielen Kunstbüchern ist ebenfalls einen Abstecher wert. Finde es immer noch sehr aufmerksam, dass mir der Verkäufer eine 3 D- Brille gegeben hat, als ich das Big Book of Penises angeschaut habe.
Und mit großen Augen sind wir dann wieder heim, C. und ich. An der Carnaby Street vorbei. Was ist das denn? Was ist denn hier passiert? Ich kann mich noch an eine Straße mit wilden, bunten Läden erinnern, als ich mit 17 das erste Mal da war. Und jetzt. Geleckte Stores großer Ketten. Wie langweilig! Bis auf den Irregular Choice Laden. Irregular Choice ist eine Schuhmarke mit sehr ausgefallenen Schuhen. Dummerweise habe ich in dem Urlaub bemerkt, dass ich doch mehr Tussi bin als gedacht. Hab ich doch früher immer über die Mädels gelästert, die an jedem Schuhschaufenster kleben bleiben. Bin blöderweise an jedem Schuhschaufenster kleben geblieben. Wie unangenehm. Aber begehbare Kleiderschränke finde ich immer noch überflüssig. (Bis mir vielleicht im nächsten Urlaub auffällt, dass … oh oh, nee).
Also heim ins Hotel, den Laden auf die Liste für morgen gesetzt, selig geschlafen und von abgebunden Würsten mit 3-D-Brillen geträumt, die in einer Parfümerie gestreikt und aus dem Big Book of Penises zitiert haben. Groß-artig!

SAMSTAG:  
Irregular Choice - Les Senteurs - Green Park - St. Dunstan-in-the-East - Beim Inder

Gemeinsames Frühstück im Frühstücksraum über den Dächern der Stadt. Danach getrenntes Programm. C. will ins Museum, wo ich nicht hin will, weil ich ein elender Kulturbanause bin. Ich will in den Irregular Choice Laden, weil ich da einiges im Schaufenster gesehen habe, was mir echt gefallen hat.

Carnaby Street:
Wie gesagt, etwas fad geworden, leider, aber da ist eben der Irregular Choice Laden. Drin wieder die übliche Beduftung, diesmal Erdbeere.

Beduftung:
Es ist wirklich wahnsinn, wie offensichtlich jeder Laden, jedes Hotel etc. seine hauseigene Beduftung über die Klimaanlagen auf die Kundenschar streut. Ich bin echt ein großer Fan guter Gerüche, aber diesen Umgang mit allörtlicher Beduftung finde ich irgendwie befremdlich. In unserem Hotel riecht es ein bisschen nach Babypuder, was ich angenehm finde. Ich habe mal einer Reportage gesehen, bei der eine große Hotelkette eine Parfumeurin mit der Beduftung ihrer Hotels beauftragt hat, die eine Mischung aus Geld und den schweizer Bergen komponieren soll. Fand ich sehr spannend, vor allem ihre Recherche. Sie ist mit ihrer Nase in Bankenvierteln und in den Bergen spazierengegangen, um diese Eindrücke dann so zu verarbeiten, dass sie im Hirn des Bedufteten das Gefühl auslösen, das sie beim Riechen hatte, finde ich schon sehr ausgefuchst. Ich hätte aber auch immer gedacht, dass diese Art von Düften subtil eingesetzt wird. Nicht so in London. Da ist es offensichtlich. Babypuder, Erdbeeren, bei Marks & Spencer Rosenduft in der Haushaltsabteilung und Bäckereiduft im Supermarkt. Das ist mir sehr stark aufgefallen, da nämlich nirgenwo frische Backwaren waren, die diesen Duft hätten verbreiten können. C. meinte, dass bei einer Studie herausgefunden wurde, dass die Kaufkraft der Kunden beim Geruch frischer Backwaren am größten war. Darum also. Sehr subtil, wirklich ;).

Supermarktkassen zum Selberscannen:
Die Beduftung aber bei mir nicht gefruchtet, weil sie nämlich keine herkömmlichen Supermarktkassen mit Kassierern mehr haben, sondern man selbst seine Sachen scannt und bezahlt. C. findet das gut, ich finde das Scheiße, umständlich und nervig. Drum hab ich nur das Nötigste gekauft, ich backwarengeruchsresistenter Revoluzzertourist.

Zurück zu den Schuhen. Irregular Choice, ich war beim Erdbeerduft. Quietschige Einrichtung, quietschiges Verkaufspersonal, sehr laute Musik (zu laut für direkt nach dem Frühstück, wenn Ihr mich fragt) und quietschige Schuhe. Vier Paar rausgefischt, die mir sehr gut gefallen haben, alle anprobiert und soll ich Euch was sagen: ich werd alt. Nicht weil die Schuhe zu auffällig waren, sondern weil sie so auffällig schlecht gesessen haben. Ganz ehrlich, was nützen mir die schönsten Schuhe, wenn ich damit nur dumm rumsitzen kann, weil sie so unbequem sind, dass mehr als ein paar Schritte am Stück, ohne dass man einen komischen Gesichtsausdruck bekommt, nicht drin sind? Hab ich schon einen ganzen Schrank voll davon, Danke. Irgendwie habe ich keine Lust mehr, viel Geld, weil günstig sind sie nicht, für Schuhe auszugeben, die zwar echt sehr schön sind, dafür aber auch überall drücken. So bin ich auf der Erdbeerduftwolke wieder nach draussen geschwebt, ohne Schuhe. Aber dafür mit Tinnitus. Zruück ins Hotel, erstmal eine Tasse Tee.

Parfümerien:
Ohoh, kurzen Abstecher in eine Parfümerie gemacht, die direkt neben dem Schuhladen war. Hab ich gestern gar nicht gesehen. Und heute dran vorbeigelaufen und schon war ich drin. Schlechtes Timing, wirklich, ich hab nämlich mit C. ausgemacht, dass wir uns in einer Stunde bei Les Senteurs treffen, einer Parfümerie, die sich auf seltene und exklusive Düfte spezialisiert hat. Und mit nur zwei Armen in zwei Parfumerien zu gehen, das geht echt nicht. Muss aber. Also einiges ausprobiert. Dann zurück ins Hotel, erstmal Arme waschen und eine Tasse Tee trinken.
Mit frischen Armen zu Les Senteurs. Auf dem Weg dahin war frecherweise eine andere Parfümerie im Weg. „Jo loves“. Reingegangen, weil eine Duftwolke mit einem sehr speziellen Duft mich quasi reingetragen hat. Duft ausfindig gemacht, ausprobiert, war aber leider nicht so wie erhofft. Mit fast frischen Armen weiter zu Les Senteurs. Sehr nette Beratung. Ich weiß es sehr zu schätzen, wenn die Verkäufer zurückhaltend sind und einen nicht mit ungefragten Vorschlägen bombadieren. Der nette junge Mann ließ uns gewähren, und wir haben uns durch die Fläschchen gewühlt wie die Trüffelschweine. Nur waren irgendwann nach sehr strengem Auswahlverfahren, da war ich echt sehr diszipliniert, die Nase und die Arme voll und C. und ich wollten eine Runde um den Block gehen, um die Düfte wirken zu lassen. Beschlossen, in den Park zu gehen und dort was zu Essen, ich glaube wir wären aus jedem Restaurant aufgrund von Geruchsbelästigung rausgeflogen. Also haben wir im Green Park auf einer Bank gegessen und vor uns hingeduftet. Später nochmal zu Les Senteurs.
 
St. Dunstan:
Nächstes Ziel St. Dunstan, eine Kirchenruine am Ufer der Themse, ein wildromantischer Ort in der Großstadt, der irgendwie aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Absolut sehenswert. Leider hat es auf dem Weg dahin zu schütten begonnen. Jaja, Wetter.com, sonnig und 21 Grad. Naja. Ansichtssache, digitaler Wetterfrosch. Kurze Regenpause in einem Pub, habe den greislichsten Cappucchino der Welt da getrunken. Uh. Normalerweise lasse ich ja nichts stehen, aber da konnte ich nicht anders, als nach ein paar Schlucken die Tasse von mir zu schieben.
Auf dem Rückweg sind wir zu einer anderen Undergroundstation gegangen, von der aus man auch die Northern Line nehmen konnte. Wenn wir gewusst hätten, dass wir von einer U-Bahnstation zur anderen unterirdisch laufen müssen, wären wir gleich zur anderen gegangen, die war nämlich alles in allem dann näher, so sind wir ein bisschen zickzack gelaufen, wenn auch im Untergrund. Und ich mach noch Scherze, während wir durch lange Gänge dem Northern Line - Schild nachgelaufen sind, dass wir bestimmt zur anderen U-Bahnstation laufen statt fahren. Haha.

Essen gehen:
Als wir dann endlich in unserer U-Bahn saßen, ist die nicht losgefahren. Grund war eine Signalstörung. Ach geh, wir hatten nämlich Hunger und ich wollte unbedingt zum Inder. Merke: wenn in England, dann zum Inder. Indisches Essen ist in England unschlagbar. Weiß auch nicht warum. Die U-Bahn stand und stand und unsere Mägen wurden immer lauter, irgendwann sind wir ausgestiegen und wollten zu Fuß zur Liverpool Street Station laufen und von da aus weiterfahren. Haben uns dann ein bisschen verlaufen, aber machte nix, weil wir plötzlich vor einem indischen Restaurant standen und sofort rein sind. Drinnen war alles piekfein mit Weingläsern und diversen Besteckstücken auf den blenden Tischtüchern. Erster Gedanke war natürlich, oh kacke, ein exklusives Restaurant mit exklusiven Preisen. Zu unserer Überraschung war es aber dann ein normalpreisiges Restaurant mit exklusivem Service , exklusivem Essen und einer sehr exklusiven Klimaanlage. Ihr kennt doch das Kindergeburtstagsspiel mit den Würfeln, der Tafel Schokolade, der Jacke, dem Schal, der Mütze und den Handschuhen. Und jedes Kind, das eine sechs würfelt, muss sich Jacke, Mütze, Schal und Handschuhe anziehen und mit Messer und Gabel die Schokolade essen. C. und ich saßen in unserer Ecke und haben ausgesehe, als ob wir beide eine sechs gewürfelt hätten, nur nicht mit Schokolade, sondern mit indischem Essen. Gut wars trotzdem.
Danach sind wir satt, zufrieden und durchgefroren ins Hotel zurück, in den 15. Stock gefahren und haben uns den Tag bei einer grandiosen Aussicht nochmal durch den Kopf gehen lassen.

SONNTAG:
Southwark - Covent Garden - Fish & Chips - Speakeasy Blues 

Letzter Tag in London. Letzte Tage kann ich nicht leide, weil ich das Gefühl habe, alles reinstopfen zu müssen, was ich die nächsten drei Wochen mindestens noch sehen und machen möchte.  

Southwark Promenade:
C. wolte mir die Southwark - Promenade zeigen, weil es da viele kleine nette Designläden gibt. Was es noch gibt ist der sogenannte Bank Holiday. Ein Feiertagswochenende, bzw Montag war Feiertag. Und nun mein Tipp: reist nicht an einem Bank Holiday Wochenende. Es könnte chaotisch werden, vor allem was die öffentlichen Verkehrsmittel betrifft, aber dazu morgen. Eben genau aus diesem Bank Holiday- Grund waren viele der kleinen Designläden geschlossen, schade, ein paar hätten mich wirlich interessiert. Blöderweise war ich ein bisschen unter Zeitdruck, weil ich heute zum Tanzen wollte und die Veranstaltung schon um 7 losging, wir aber noch zu Covent Garden wollten und Fish & Chips sollten ja auch noch drin sein. Also ab zu Covent Garden.



















Covent Garden:
 
Ich weiß nicht ob es am Zeitdruck lag, ob ich schon zu oft da war oder ob Covent Garden langweilig geworden ist, auf jeden Fall sind wir ziemlich uninspiriert durchgeschlappt, bzw. wurden von den Touristenmassen (und so viel los war da früher glaub ich auch nicht) durchgeschoben. Direkt in die Parfümerie „Miller Harris“ hinein. Danach wieder mit vielfach duftenden Armen den umstehenden Leuten ein Geruchserlebnis der besonderen Sorte beschert. Naja, so hatten wir wenigstens Platz. Kurz noch durch Covent Garden gelaufen hin zum Fish & Chips Restaurant. War gut. Anschließend einen Abstecher zu Collectif, eine schöne Jacke gefunden, die auch zu den Blessings passt. Danach ins Hotel und umziehen für den großen Tanzabend.  

Bluestanzabend:
Bluestanzen in der Looking Glass Bar mit Schnupperstunde. Ein bisschen zu spät gekommen, herzlicher Empfang, das war sehr nett. Von 19 – 20 Uhr Schnupperstunde, ab 20 Uhr Tanzen. Leider waren aufgrund des Feiertages sehr wenig Leute anwesend, schade, da denkt man Uh Tanzen in London, da sind bestimmt viele Leute, wir waren anfangs um die 10 später um die 15 Leute. Macht nichts, ich hatte ein paar sehr gute Tänze. Ladies, wenn Ihr jemals die Gelegenheit habt mit Simon Selmon zu tanzen, nutzt sie. Gnädigster tanzen wie eine Feder. Sehr gut. Leider ging es nur bis kurz nach 11 aber in Anbetracht des ländlichen U-Bahnfahrplans, was die Abfahrtszeiten der letzten Bahnen betrifft, mehr als gerechtfertigt. Simon hat mich und einen anderen Tänzer noch zur U-Bahnstation gefahren, ab da sind wir in die nächste U-Bahn gesprungen und beim Umsteigen war dann schon Schluss. Um 23.50 Uhr!!!! Wieder die Circle Line, aber diesmal kein Streik, sondern der ganz reguläre Fahrplan. Also sorry. Großstadt ist was anderes. Hab dann den letzten Zug zur Liverpool Street Station genommen und ab da auf gut Glück versucht, heimzukommen. Was irgendwann auch geklappt hat. Um kurz vor 1 war ich im Hotel. C. hat schon geschlafen. Schlafen hätte sich für mich wiederum nicht gelohnt, weil um 3.40 Uhr der Zug nach Stansted ging. Also bin ich noch ein bisschen Flitzeaufzug gefahren, habe den Blick auf die Stadt genossen, Sachen gepackt, Tee getrunken, nachgedacht und mich schließlich um 3 von C. verabschiedet. Sie ist noch ein bisschen länger geblieben. Und ja, jetzt der Abreisetag...


















MONTAG
:
Taxi um drei Uhr morgens - Stansted Express – falsche Schlange - Ölsardinen am Flughafen

Taxis früh morgens in London:
Pünktlich um drei zur Abreise fing es an zu regnen, ich mein, find ich ja rührend, dass der Himmel weint, wenn einer seiner Engel wieder heim fährt, aber muss das gerade dann sein, wenn ich mit Sack und Pack und soooo einem Hals Richtung Oxford Circus laufe, an dem ungefähr so viel los ist, wie auf dem Marktplatz der Kleinstadt, in der ich aufgewachsen bin und das meine ich jetz nicht ironisch.
Der Mann an der Rezeption gestern meinte auf meine Frage, ob er mir morgen früh um drei ein Taxi rufen könnte, dass ich fünf Minuten vorher Bescheid sagen sollte. Fünf Minuten erschien mir ein bisschen zu knapp, also habe ich fünfzehn Minuten vorher Bescheid gesagt. Und zwar einem anderen Mann an der Rezeption, der mich angesehen hat, als ob ich nicht ganz dicht wäre und gemeint hat „Sie wissen schon, dass es schwierig ist, um diese Zeit ein Taxi in London zu bekommen.“ Ist das so? Hätte ich wirklich nicht gedacht. Viele Leute viele Taxis, das war meine Annahme. Er hat in der Taxizentrale angerufen. Ergebnis: Frühestens in einer halben Stunde. Da wäre dann der Zug Richtung Stansted auch langsam weg. Aber ich könnte Richtung Oxford Circus laufen und mein Glück probieren und ein vorbeifahrendes Taxi anhalten. Ganz ehrlich, ich hatte keine andere Wahl. Und war ziemlich frustriert, als ich gemerkt hatte, dass da wirklich nix los war auf der Straße. Irgendwann kam ein Taxi auf der anderen Straßenseite und fuhr vorbei. Dann habe ich noch welche in weiter Entfernung gesehen und als ich schon befürchtet hatte, den nächsten Zug nehmen zu müssen (4. 10 Uhr) kam ein Taxi auf der anderen Straßenseite langgefahren. Ich habe den Fahrer dann doch herbeigefuchtelt und bin reingesprungen. Natürlich ein Black Cab. Black Cabs sind die typischen Londoner Taxis. Schön, aber auch teuer. Dann gibt es noch die normalen Taxis, normale Autos aber auch normale Preise. Aber egal. Wenns pressiert, pressierts und so kann man zumindest standesgemäß reisen. Also ab Richtung Liverpool Street Station. Dort angekommen sagt der Taxifahrer zu mir: „Sorry, dear, the station is closed.“ Das war dann der Moment, an dem mein Schwein gepfiffen hat. Er hat mir angeboten, mich zum anderen Eingang zu fahren, um zu sehen, ob da geöffnet wäre. Auch geschlossen. Mein Schwein hat lauter gepfiffen.

Stansted Express:
Es war kurz vor halb vier. In zehn Minuten sollte eigentlich der Stansted Express abfahren. Nur ohne Leute drin, sind ja ausgesperrt. Weil vor dem Bahnhofstürengitter standen viele Leute mit Koffern. Der Taxifahrer, ein echt netter Mensch, hat noch angeboten zu warten, damit er mich zur Not zur Bushaltestelle bringt, aber das war nicht nötig. Ich bin zu den anderen Kofferschleppern gegangen und habe sie gefragt, ob sie auch den Stansted Express nehmen wollten. Allgemeines Nicken. Gut, dann kann ich ja nicht so falsch liegen. Ein paar Minuten später hat ein Bahnangestellter die Türen geöffnet, es war kurz nach halb, ganz schön knapp. „Aber nur ausnahmsweise, weil es regnet“ Irritierte Gesichter der Kofferschlepper. Es hat sich herausgestellt, dass aufgrund des Feiertages der Zug um 3.40 gar nicht fährt. Wohl spontan, weil sich alle Reisenden, incl. Mmir, vorher rückversichert hatten, dass der Zug um 3.40 auch am Feiertag fährt. Wär sonst nämlich ganz schön knapp. Die Ankuft beim nächsten Zug in Stansted wäre nämlich um 4.58 Uhr und um 6.00 Uhr schließt mein Gate.
Aber es war nichts zu machen, der Zug um 3.40 ist nicht gefahren und es ist wirklich nicht lustig, eine dreiviertelstunde in einem sehr zugigen, kalten Bahnhof rumzustehen und sich zu überlegen, wie schnell man rennen muss, um noch rechtzeitig seinen Flug zu erwischen.
Der Zug um 4.10 war relativ leer trotz der zusätzlichen 3.40 Uhr Passagiere. Kam mir gerade recht, denn ich war mittlerweile schon ziemlich müde. Ankunft also kurz vor fünf. Bin dann ziemlich zügig Richtung Gepäckabgabe gegangen und jetzt das, was ich an einem Montag um diese Uhr zeit nicht erwartet hätte. Der Flughafen war so vollgestopft, dass ich gedacht hab, ich werd narrisch.

Falsche Schlange:
Hab mich dann am Ryanair-Schalter angestellt, erst ging es recht schnell, dann war eine Familie mit Kleinkind und einer LKW-Ladung voller Kleinkindaccessoires kurz vor mir, die wirklich jeden scheiß Gegenstand extra in eine schwarze Tüte packen musste, um sie auf Gepäckband stellen zu können. Ich hätte gedacht ich werd verrückt, mein Schwein hat längst aufgehört zu pfeifen, das war aber nur ein weiterer vertrackter Abreisemoment von vielen. Denn als ich endlich dran war und meinen Koffer aufgeben wollte, meinte die Dame, dass ich am falschen Schalter wäre. Für meinen Zielflughafen müßte ich mich an einem anderen Desk anstellen, der auf dem Bildschirm da drüben angezeigt werden würde. Mir blieb nichts anderes als zu dem Bildschirm da drüben zu rennen und zu schauen, wo ich hinmüßte. Auf dem Bildschirm stand zwar mein Zielflughafen und die Flugnummer, aber lediglich „Desk open“, welcher fucking Desk allerdings open wäre stand nicht dabei. Also hab ich mich einfach auf gut Glück irgendwo anders angestellt. Mittlerweile war es kurz vor halb sechs. Der Desk stellte sich aber als richtig heraus un d das Gepäck war schon mal aufgegeben, jetzt nur noch der Sicherheitscheck und das Gate finden. Und „nur noch“ sollte sich spätestens beim Betreten des Sicherheitsbereiches als der lustigste Witz des Abreisetages herausstellen.
Denn das, was ich da gesehen habe, das geht echt auf keine Kuhhaut.

Ölsardinen am Flughafen:
Im Sicherheitsbereich standen so viele Leute , wie ich mir normalerweise in einem Fußballstadion vorstelle - bei der WM! Was ist nur mit dem kleinen Flughafen passiert? Ich kenne Stansted noch als kleinen, übersichtlichen Flughafen, durch den du relativ schnell durch bist. Mein Kopf hat auf Autopilot geschaltet und ich habe mich wüst quer durch alle Schlangen geschlängelt, bis ich ganz vorn war. Ich weiß, das macht man nicht und im Normalfall mache ic h das auch nicht, aber wenn ich brav gewartet hätte, hätte ich meinen Urlaub noch um einen Tag am Flughafen verlängern können und das, ohne Schuld daran zu sein, nein Danke. Dann lieber Vordrängeln. Dummerweise hab ich vergessen, die Flüssigkeiten in eine separate Tüte zu stecken, war aber vor Ort möglich. Endlich durch den Check. Vorbei am Duty Free, und da hat mich dann noch der sportliche Ehrgeiz gepackt. Beim Hinflug habe ich etwas gesehen, das ich am Rückflug unbedingt mitnehmen wollte. Jetzt ist aber der Duty Free bereich bei den Arrivals ein recht winziger, in der Größe eines Wohnzimmers. Im Abflugbereich ist er ungefähr so groß wie ein Möbelhaus. Ich habe mir eines der Verkäuferfräuleins gepackt, ihr in Stenoenglisch gesagt, was ich will, sie hat mich im Eilschritt dahin gebracht, ich habs gepackt, bin zur Kasse, wieder eine Schlange, aber ging schnell. Fertig. Noch 11 Minuten, bis das Gate schließt. Achtung: wenn Ihr von Stansted abfliegt, merkt Euch das Gate, das an der Tafel vor dem Duty Free Bereich angezeigt wird, ganz genau, denn danach kommt keine Anzeigetafel mehr, zumindest habe ich keine gesehen. Zu den Gates geht es dann mit der Bahn. Mit Sack, Pack, so einem Hals und der Duty-Free-Beute, deren Kauf mir durch die Zeitknappheit genügend Adrenalin durch den Körper gepumpt hat, um in letzter Sekunde in den Zug Richtung Gate zu springen. Im Zug Leute gesehen, die ebenfalls den gleichen Flug gebucht hatten, beruhigend. Zum Gate gegangen und sogar, bedingt durch die Warteschlange noch Zeit, um aufs Klo zu gehen und noch ein letztes Sandwich und Getränk zu kaufen. Als ich dann endlich im Flugzeug gesessen bin, war ich echt fertig. So ein Stress! Mit tiefen Augenringen dann in der Heimat angekommen.
Nichts wie schlafen. Denkste. Im Stockwerk schräg drüber waren letzte Woche die Handwerker und haben ordentlich Krach gemacht, auch während der Mittagszeit. Da kommt immer meine Gartenzwergmentalität durc h, ich finde, während der Mittagszeit sollte auch die Mittagsruhe eingehalten werden. Diese Handwerker haben aber munter weitergeflext, gebohrt, gehämmert und an meinen Nerven gesägt. Heute aber nicht, lieber nicht. Bin rauf, habe geklingelt, der beim Lärmen unterbrochene Handwerker hat hinter der Tür geschimpft , was man aber vor der Tür auch hören konnte „Geh leck mich doch am Arsch.“ Habe ihm zur Begrüßung gesagt, dass ich ihn jetzt nicht am Arsch lecken werde, aber ob wenigstens mal zur Abwechslung um die Mittagszeit nicht bohren würde. Hat er wohlwollend zur Kenntnis genommen. Und ich bin ins Bett gegangen, endlich. Schafe musste ich keine zählen.
Das war also der Abreisetag. Stressig, nicht? Also falls Ihr mal von Stansted aus fliegt, seid am Besten über 2 Stunden vorher da.

So, das war also der Urlaub in London. Und das, was ich kurz zusammengefasst als „schön“ empfunden habe, gut der Rückreisetag war jetzt nicht schön, aber aufregend.
Und jetzt bin ich wieder da und schreib wieder mehr. Aber der Text reicht jetzt erst mal, was? Ganz schön viel geworden.

Also, bis bald, liebe Lesereisefreunde,
Euer Frollein Fernweh, das sich bestimmt bald wieder in der britischen Hauptstadt herumtreiben wird, aber diesmal von einem anderen Flughafen aus, ich bin doch nicht verrückt ;)